Jasmila Žbanić

Na putu – Zwischen uns das Paradies

 

Klappentext:

Wie ist es möglich, nach einem Bruderkrieg zurückzufinden in das, was man ein normales Leben nennen mag, in einen Alltag ohne Waffen und ohne äussere Bedrohung? Wie ein ganz gewöhnliches Leben führen und – zum Beispiel – eine Liebe erfahren, wie das Luna und Amar in Jasmila Žbanićs Spielfilm Na putu – Zwischen uns das Paradies tun?

Die engagierte Filmemacherin, die mit ihrem Erstling Grbavica international Aufsehen erregt und den Goldenen Bären in Berlin gewonnen hat, gibt keine direkten Antworten auf diese Fragen, aber sie führt uns auch in der neuen Erzählung vor Augen, dass die Vergangenheit nicht etwas ist, was man im Kehrichtsack auf die Strasse runterstellen kann – und weg ist sie. Ihr Fokus liegt auf Luna, der weiblichen Figur, aber wenn sie in Luna hineinschaut und in das, was die junge, attraktive und lebensfrohe Frau erlebt hat, dann denkt sie die Geschichte von Amar mit. Die beiden lieben einander und könnten zusammen ein zufriedenes Leben verbringen. Der unerfüllte Kinderwunsch unterstreicht ihre Verbindung, und gemeinsam schaffen sie es auch, mit dem Erfahrenen von damals zu leben.

Vielleicht trügt der Schein, denn als Amar seine angestammte Stelle verliert, wird er aus dem Rhythmus geworfen. Er trägt die Last der Vergangenheit mit sich, weiss nicht, ob er je Kinder zeugen kann und steht ohne Arbeit da. Der Ruf des religiösen Freundes erreicht ihn in einem Moment der Schwäche. Jasmila Žbanić konzentriert sich aber weniger auf sein Abgleiten aus der gemeinsamen Liebeswelt als vielmehr auf das Erleben von Luna, seiner Partnerin. Wie weit kann sich der Geliebte entfernen, bis die Distanz zu gross wird? Na putu ist eine Liebesgeschichte, aber der Film erzählt auch von einer Entfremdung. Und ausgesprochen aktuell. Walter Ruggle.

Über die Autorin / über den Autor:

Jasmila Žbanić wurde 1974 in Sarajevo, Bosnien-Herzegowina, geboren. Sie war als Puppenspielerin am Theater "Bread and Puppet" und als Clown im Lee Delong Workshop beteiligt. An der Kunstakademie in Sarajevo studierte sie Theater- und Filmregie, 1997 war sie Mitgründerin der Künstlervereinigung Deblokada. 2006 erhielt sie den Goldenen Bären an der Berlinale für den Spielfilm Esmas Geheimnis, 2010 erhielt Jasmila Žbanić den Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke.

Preis: CHF 19.00
Sprache: Bosnisch(mit deutschen, französischen Untertiteln)
Art: DVD
Erschienen: 2011
Verlag: Trigon
Masse: 99 Min.

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