Daša Drndić

Belladonna

Wir sehen, wie die Geschichte sich wiederholt, wie sie ihr monströses Gesicht zeigt. Die extreme Rechte schreitet voran, vorerst in kleinen Schritten, aber das macht sie nicht weniger gefährlich. Es gibt keinen kleinen, harmlosen Faschismus. Darum schreibe ich über die Wichtigkeit des Erinnerns. Ohne Erinnerung lassen wir uns allzu leicht manipulieren und verlieren unsere Identität. Daša Drndić

Klappentext:

Ein Psychoanalytiker, der nicht mehr analysiert, und ein Schriftsteller, der nicht mehr schreibt. In einer Stadt an der kroatischen Adria wird der Psychologieprofessor Andreas Ban zur Pensionierung gezwungen, sein Leben zerfällt, sein Wissen ist nutzlos geworden. Seine Welt besteht aus Erinnerungen, an Freunde und Geliebte, aber auch an die Schrecken des 20. Jahrhunderts. Als er herausfindet, dass er an einer schweren Krankheit leidet, ändert sich sein Blick auf das eigene Leben und das seiner Freunde. Der Zusammenbruch Jugoslawiens steht hier für Verrat, für den Verlust von Menschlichkeit und den Triumph der Gewalt. Mutig fordert Andreas Ban Alter und Krankheit heraus und taucht in die Vergangenheit mit all ihren schmerzhaften Wahrheiten ein. Er will vergessen, doch er kann und darf es nicht.

In ihrer grossen Parabel über unsere gnadenlose, geschichtsvergessene moderne Welt entreisst Daša Drndić die Schrecken des zwanzigsten Jahrhunderts dem Vergessen und beweist sich in der kunstvollen Verquickung von Fakt und Fiktion als eine der bedeutendsten literarischen Stimmen Europas.

Über die Autorin / über den Autor:

Daša Drndić, geboren 1946 in Zagreb, gestorben 2018, war eine der wichtigsten kroatischen Autorinnen. Ihr Werk wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Ihr Roman Sonnenschein (Hoffmann und Campe 2015) war für den Internationalen Literaturpreis nominiert und wurde mit den renommierten Literaturpreisen Fran Galović, Kiklop und dem Independent Foreigen Fiction Readers' Prize ausgezeichnet.

Brigitte Döbert, geboren 1959, lebt in Berlin. Sie übersetzt bosnische, rkoatische und serbische Belletristik, unter anderem Dževad Karahasan, Bora Cosić und Miljenko Jergović.

Blanka Stipetić, geboren 1967 in Serbien, lebt in Berlin und arbeitet als freie Autorin und Literaturübersetzerin.

Preis: CHF 33.90
Sprache: Deutsch (aus dem Kroatischen von Brigitte Döbert und Blanka Stipetić)
Art: Gebundenes Buch
Erschienen: 2018 (2012)
Verlag: Hoffmann und Campe
ISBN: 978-3-455-00275-1
Masse: 395 S.

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