Theo Angelopoulos

Landschaft im Nebel

Klappentext:

Theo Angelopoulos schickt den fünfjährigen Alexander zusammen mit seiner elfjährigen Schwester Voula auf die Suche nach dem Vater. Ihre Reise gleicht der Irrfahrt des Odysseus: Sie fahren, stranden, verweilen und ziehen weiter in Richtung verheissenes Land. Einmal beginnt es zu schneien, und die Welt steht still – nur die beiden Kinder bewegen sich weiter in ihr. Das ist einer jener magischen Momente, die typisch sind für das Kino des grossen Filmpoeten, der hier die Kindheit in der heutigen Zeit betrachtet, das Erwachsenwerden und das Träumen.

Wer einsteigen will in den Zug, braucht nur die Angst abzulegen und zu jener kindlichen Unschuld zurückzufinden, die Voula und Alexander auf ihrer Reise leitet. Es ist eine Initiationsreise und auf die Welt lässt er uns genauso kommen wie weg von ihr, hin zu einer vagen Hoffnung davon, dass aus dem sich lichtenden Nebel am Ende doch noch ein Stück Grün, ein Baum, Leben erkennbar wird, getreu der Genesis, die er mehrmals zitiert: "Am Anfang herrschte Dunkelheit, und dann kam das Licht." Auch im Film wird die Welt immer wieder von Neuem geschaffen: aus der Dunkelheit kommt Licht. "Ich möchte glauben, dass die Welt durch das Kino gerettet wird", sagte Theo Angelopoulos. Glauben wir mit ihm. Walter Ruggle

Über die Autorin / über den Autor:

Theo Angelopoulos wurde 1935 in Athen geboren. Nach einem abgebrochenen Jurastudium studierte er in Paris an der Sorbonne Literatur und besuchte das Institut des Hautes études cinématographiques – das er allerdings wieder verlassen musste, da er sich nicht an die Schnitt-Vorgaben seines Professors hielt. 1964 kehrte er zurück nach Griechenland, wo er als Journalist tätig war. 1968 drehte er seinen ersten Kurzfilm. Internationalen Erfolg hatte er mit der Filmtrilogie über die Geschichte Griechenlands von 1936 bis 1970. 1980 gestaltete Theo Angelopoulos mit Der grosse Alexander einen grandiosen Abgesang auf die Systeme der Macht, indem er einen Befreiungshelden in seiner Entwicklung zum Despoten zeigte. Seine nächsten Filme wurden persönlicher und auch individueller (Reise nach Kythira, Der Bienenzüchter, Landschaft im Nebel). Am 24. Januar 2012 starb Theo Angelopoulos beim Überqueren einer Strasse in Piräus.

Wie kaum ein anderer Regisseur hat Theo Angelopoulos in seinen Filmen die Veränderungen des 20. Jahrhunderts festgehalten, wobei er nicht die Geschichte erzählte sondern das Innenbild Griechenlands und Europas im ersten Jahrhundert des Kinos in Bildergeschichten von grosser Poesie kleidete. Angelopoulos hat im Verlauf seiner Karriere als Filmemacher über vierzig international bedeutende Preise gewonnen, darunter den Europäischen Filmpreis, den japanischen Filmpreis, die Goldene Palme und den Goldenen Löwen. Mehrfach ist er in den letzten Jahren auch für sein Lebenswerk geehrt worden.

Regie: Theo Angleopoulos; Drehbuch: Theo Angelopoulos, Tonino Guerra, Thanassis Valtinos; Kamera: Giorgos Arvanitis; Musik: Eleni Karaindrou

Preis: CHF 23.00
Sprache: Deutsch, Französisch
Art: DVD
Erschienen: 2012 (1988)
Verlag: trigon-film

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