Youssef Chahine

Chahine

Drei Filme sind in dieser Sammelbox vereint: Bab el hadid – Cairo Station (1958), Al-asfour – Der Sperling (1972) und Awdat al ibn al dal – Die Rückkehr des verlorenen Sohnes (1976)

Klappentext:

Bab el hadid: Melodram und Krimi, Sozialdrama und Liebesgeschichte in einem, ist der 1958 entstandene meisterliche Spielfilm des ägyptischen Regisseurs Youssef Chahine ganz auf dem Bahnhofsgelände angesiedelt. Hinter den 7 Gleisen sozusagen auf arabisch, packend inszeniert und frisch wie am ersten Tag. Der alte Madbouli ist Kioskbesitzer am Hauptbahnhof von Kairo. Eines Tages findet er einen halb verhungerten, ärmlichen Mann am Rande der Gleise. Madbouli hat Mitleid mit dem traurig blickenden, hinkenden Bauern Kenaoui und stellt ihn als fliegenden Zeitungsverkäufer an. Bei seiner Arbeit begegnet Kenaoui täglich der schönen Hanouma, die ebenfalls am Bahnhof ihren Lebensunterhalt verdient, in dem sie Reisende mit Limonade-Getränken versorgt. Kenaoui verfällt der lebensfrohen Frau und macht es sich zum Ziel, sie zu heiraten. Einsam und in obsessiver Sehnsucht, schneidet er abends in seiner Hütte am Rande des Bahnhofs leicht bekleidete Frauen aus Zeitschriften aus und behängt damit seine Wände. Obwohl er weiss, dass Hanouma bereits dem Kofferträger und Gewerkschafter Abou Serih versprochen ist, offenbart er ihr eines Tages seine Gefühle und macht ihr einen Heiratsantrag. Ihre mit Hohn und Spott getränkte Zurückweisung treibt Kenawi weiter in eine wutgeschwängerte Obsession für Hanuma.
fasziniert mit seinen parallel verlaufenden Handlungssträngen. Die verschiedenen Wege, einem verbrecherischen Geschäftemacher zu begegnen, namentlich durch einen Polizeioffizier und einen Journalisten, sind letztlich nur Spuren, die zur Spitze eines Eisbergs führen: der Korruption der ägyptischen Gesellschaft am Vorabend des Sechstage-Kriegs. Aus der Situation von Krieg und Niederlage sowie dem Rücktritt Nassers zeigt Chahine die wahren Gründe für das vorprogrammierte militärische und politische Desaster auf. Wurde das Volk vom seit 1954 regierenden Nasser nicht belogen? Woher rührte die damalige tiefe Zerrüttung Ägyptens? Was haben in diesem Land die Menschen getan, was gedacht, als sie mit der Niederlage und Nassers Ende konfrontiert wurden? So wie Chahine hier den objektiven Filmspiegel formal zersplittert, besitzen auch die Realität und die Antworten auf diese Fragen mehr als nur ein Gesicht. Mit ein Grund dafür, dass der 1971 gedrehte Film ins Räderwerk der Zensur geriet und erst 1974 von Sadat für öffentliche Vorführungen freigegeben wurde und dies ausgerechnet während des Ramadan, mit einer einzigen Vorführung pro Tag.

Awdat al ibn al dal: Nachdem er mehr als ein Jahrzehnt lang wegen seiner politischen Aktivitäten im Gefängnis war, darf Ali endlich zu seiner Familie zurückkehren. Eine freie Adaption von André Gides Roman aus dem Jahr 1908. Chahine macht daraus eine weitere seiner politischen Parabeln, angesiedelt im arabisch-israelischen Krieg. Nachdem er mehr als ein Jahrzehnt lang wegen seiner politischen Aktivitäten im Gefängnis war, darf Ali endlich zu seiner Familie zurückkehren. Diese erwartet ihn schon sehnsüchtig, damit er sie von der Tyrannei durch seinen rücksichtslosen Bruder befreit. Doch die Familienfeier verläuft ernüchternd: Ali hat im Gefängnis all seinen Elan und seinen Idealismus verloren und schlägt sich auf die Seite des Unterdrückers.

Über die Autorin / über den Autor:

Der Filmemacher Youssef Chahine war während Jahrzehnten die zentrale Figur im Kino Ägyptens. Er wurde 1926 in Alexandria in einer christlichen Familie libanesischen Ursprungs geboren und starb im Alter von 82 Jahren. 1949 drehte er seinen ersten Spielfilm Baba Amin. Zahlreiche Filme und Auszeichnungen folgten, darunter die drei meisterlichen Arbeiten, die in dieser Box vereint sind. Mit Cairo Station hatte der Filmemacher zunächst den Zorn des Publikums auf sich geladen – heute zählt der Film zu den bedeutendsten nicht nur in Ägypten, sondern in der Filmgeschichte überhaupt. Die vorliegende Edition enthält reiches Bonus-Material, das Youssef Chahine porträtiert und zu Wort kommen lässt.

Preis: CHF 21.00
Sprache: Arabisch (mit deutschen und französischen Untertiteln)
Art: DVD
Erschienen: 1958, 1972, 1976
Verlag: Trigon
EAN: 7640117982160

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