Mira Magén

Zu blaue Augen

Fünf Frauen und ein Dichter oder wie man der Tyrannei der Zeit die Stirn bietet.

Klappentext:

Hannah Jona, siebenundsiebzig und verwitwet, lässt sich neuerdings das Haar schwarz färben, trägt knallbunte Röcke und betrinkt sich nachts in Bars. Die drei Töchter, die siebenjährige Enkelin und Hannahs rumänische Pflegerin kommen aus dem Staunen nicht raus. Entspringen die exzentrischen Einfälle und Verrücktheiten der alten Dame einer Laune, oder ist sie mittlerweile wirklich alt? Und dann ist da noch die Sache mit dem schönen grossen Haus, unter dessen Dach sie alle wohnen. Spekulanten haben schon seit Langem begehrliche Blicke darauf geworfen. Weiss man, wer die aufgedonnerte Hannah nachts bei einem Gläschen umgarnt? Doch Hannah Jona scheint fest entschlossen, sich ihr Heim, das ihr seliger Mann unter grossen Opfern gebaut hat, nicht abschwatzen zu lassen. Erst als sich im Haus ein junger Untermieter namens Rafi einnistet, ist das mit einem Mal nicht mehr so gewiss. Rafi ist Dichter, wie sollte man ihm trauen ... Während die besorgten Töchter spekulieren, wird die abergläubische Pflegerin nicht müde, rote Tücher vor die Hauswände zu hängen, um Unglück und den bösen Blick zu bannen.

Mira Magén erzählt mit feinem Gespür für ihre Figuren die Geschichten dieser fünf Frauen, die sich dem Leben, jede auf ihre Art, trotzig stellen. Frauen, die sich weder vor ihren Sehnsüchten fürchten noch davor, sie selbst zu sein.

Über die Autorin / über den Autor:

Mira Magén, Anfang der fünfziger Jahre in Kfar Saba (Israel) geboren, blieb der orthodoxen, ostjüdisch geprägten Welt ihrer Kindheit bis heute verbunden, die Stationen ihrer Biographie verraten jedoch eine Revolte: Studium der Psychologie und Soziologie, Ehe und Kinder, alle fünf Jahre ein anderer Beruf – Lehrerin, Sekretärin, Krankenschwester, schliesslich Schriftstellerin. Magén wurde vielfach ausgezeichnet und zählt neben Zeruya Shalev zu den bedeutendsten Autorinnen ihres Landes. Mira Magén lebt in Jerusalem und hält vielbeachtete Poetik-Vorlesungen, u.a. an der Hebräischen Universität Jerusalem.

Anne Birkenhauer, 1961 geboren, studierte Germanistik und Judaistik und lebt seit 1989 in Jerusalem. Sie übersetzt Lyrik und Prosa, u.a. von Dan Pagis, Aharon Appelfeld, Ya'akov Shabtai und David Grossman. 2010 wurde sie, gemeinsam mit Grossman, mit dem Internationalen Literaturpreis Albatros ausgezeichnet, 2011 mit dem Jane Scatcherd-Preis und 2016 mit dem Paul Celan-Preis.

Preis: CHF 28.50
Sprache: Deutsch (aus dem Hebräischen von Anne Birkenhauer)
Art: Gebundenes Buch
Erschienen: 2017 (2012)
Verlag: dtv
ISBN: 978-3-423-26129-6
Masse: 380 S.

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