María de Zayas

Enttäuschte Liebe

Klappentext:

Ein Karnevalsfest im Jahre 1646, eine illustre Abendgesellschaft mit einem ganz besonderen Clou: auf dem Programm stehen Geschichten von betrogenen, gepeinigten und ermordeten Frauen, die der männlichen List und Tücke erlegen sind. Mit grosser Erzählkunst tragen die Frauen nacheinander ihre Episoden vor und mahnen andere damit, sich den Edelmännern in Liebesdingen eher mit Vorsicht zu nähern. Die Liebe und ihre Illusion stehen hier stellvertretend für die Entlarvung männlicher moralischer Scheinheiligkeit. Selbstbewusst setzt María de Zayas dagegen eine selbstbestimmte Rolle der Frau und positioniert sich damit klar im literarisch geführten Geschlechterkampf jener Zeit.

Die 1647 unter dem Titel Enttäuschte Liebe (Desengaños amorosos) erschienenen zehn Novellen, von denen hier zwei erstmals ins Deutsche übersetzt worden sind, begründeten gemeinsam mit den zehn Jahre zuvor veröffentlichten Beispielhaften Liebesnovellen (Novelas amorosas y ejemplares) den Ruhm dieser wichtigsten spanischen Barockautorin. Mit ihren Texten stellte sie sich in die literarische Tradition des Decamerone von Giovanni Boccaccio und der 1613 erschienenen Novelas ejemplares von Miguel de Cervantes.

Über die Autorin / über den Autor:

María de Zayas, geboren 1590, gestorben wahrscheinlich 1661, war eine Madrider Aristokratin. Trotz ihrer Popularität zu Lebzeiten liegt ihre Biografie weitgehend im Dunkeln. Sie gilt als bedeutendste Novellistin des Goldenen Zeitalters in Spanien im 16. und 17. Jahrhundert. Ihr Ruhm verblasste im folgenden Jahrhundert, bis ihre Novellen von den deutschen Romantikern wiederentdeckt wurden. Seit Ende des 20. Jahrhunderts werden ihre Schriften von der genderorientierten Forschung in den Blick genommen.

Corinna Albert, geboren 1986 in Iserlohn, ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für iberoromanische Literatur- und Kulturwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum. In ihrer Forschung befasst sie sich mit Renaissancedialogen, der Lyrik der Aufklärung sowie der Novellistik.

Dirk Brunke, geboren 1983 in Wattenscheid, forscht und lehrt an der Ruhr-Universität Bochum im Bereich der iberoromanischen Literatur- und Kulturwissenschaft. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die epische Dichtung, Konzepte der Authentizität sowie die historische Emotionsforschung.

Preis: CHF 25.00
Sprache: Deutsch (aus dem Spanischen von Corinna Albert, Dirk Brunke)
Art: Gebundenes Buch
Erschienen: 2022 (1647)
Verlag: Secession
ISBN: 978-3-907336-08-3
Masse: 195 S.

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