Erzählungen
Klappentext:Papamarkos' Geschichten triefen vor Blut, die Worte klingen brutal, nichts kann diese Härte beschönigen. "Gjak" bedeutet Blut, aber auch das Gesetz der Blutrache, der Rache für vergossenes Blut – und das überschattet das Leben der Protagonisten, junge und alte Veteranen aus dem Griechisch-türkischen Krieg von 1919 bis 1922. Seine Figuren, griechische Arvaniten – sowohl Henker als auch Opfer – machen uns durch ihre Erzählungen zum stummen Beichtvater. Nach ihrer Rückkehr aus dem Krieg können sie nie wieder einen Platz unter den "normalen" Menschen finden.
Die Geschichten der Ich-Erzähler handeln in ihrer rauen Mündlichkeit vom Orientierungsverlust und der Unfähigkeit, den traditionellen Verhaltenskodex mit den eigenen Emotionen in Einklang zu bringen. Es sind die Erinnerungen an begangene oder miterlebte Grausamkeiten und deren Auswirkungen auf alle Beteiligten, aber auch an Lieben. Die Protagonisten ecken an, unterwerfen sich, leben im Verborgenen, wandern aus ...
Am Ende spürt man denselben Schmerz, die gleiche Taubheit wie Papamarkos' Helden und die Fassungslosigkeit darüber, welche Brutalität Krieg im Menschen freisetzt.
Über die Autorin / über den Autor:Dimosthenis Papamarkos wurde 1983 in Malessina/Lokris (Mittelgriechenland) geboren und verbrachte dort seine Kindheit. Er hat Alte Geschichte in Athen und als Postgraduierter in Oxford studiert und gehört zu den interessantesten und erfolgreichsten griechischen Schriftstellern der Gegenwart. Seit 1998 publiziert er Romane und Erzählungen. Er hat auch keine Scheu, Genregrenzen zu überschrieben. Zu seinen Werken gehören ebenso Graphic Novels, Theaterstücke, Libretti und Drehbücher. Seine Kurzgeschichtensammlung Gjak aus dem Jahr 2014 wurde von der Akademie von Athen ausgezeichnet, war in Griechenland ein grosser kommerzieller Erfolg und stand mehr als vier Jahre ununterbrochen auf den Bestsellerlisten. Im Oktober 2019 erschien die russische Übersetzung.
Preis: CHF 31.10
