In zwölf Essays nähert sich Richard Schuberth dem Dichter Lord Byron an und setzt dessen innere Widersprüche in Beziehung zu den Widersprüchen seiner Zeit sowie zu Problemen und Diskursen der Gegenwart.
Wie niemand sonst polarisierte Lord Byron (1788–1824), "der erste Popstar der Geschichte", schon zu Lebzeiten und entzauberte selbst den Mythos vom düsteren Helden, Libertin, Bürgerschreck und Freiheitskämpfer. In einem thematisch vielseitig angelegten Essayband rekonstruiert Richard Schuberth die Umbruchzeit zum sittenstrengen Viktorianischen Zeitalter und rehabilitiert "Byron, den ersten Anti-Byronisten" als entspannten Kritiker von Identität, Starkult und des eigenen Narzissmus. Schuberth befragt den Byron'schen Antihelden Byron zudem zu Orientalismus, Raubkunst und Postkolonialismus, der Erfindung des modernen Ich, zur "Byromania" und frühen Popkultur, zu Feminismus, Antisemitismus, seiner Körperbehinderung, seiner Bisexualität, zu Dandyismus, seinem Platz in den politischen Strömungen seiner Zeit und seinem Stellenwert als Dichter im Zwiespalt zwischen Aufklärung und Romantik.
Abgerundet wird der Band durch Essays zu den "Byronisten" Michail Lermontow, Emily Brontë und Petar II. Petrović-Njegoš.
Über die Autorin / über den Autor:Richard Schuberth, geboren 1968 in Ybbs an der Donau, studierte Kulturanthropologie, Philosophie, Psychologie und Geschichte in Wien. Er verfasste Romane, Komödien, Essays, Aphorismen, Lyrik, Songs, Dreh- und Sachbücher. Veröffentlichungen u.a.: Rückkehr des Dschungels (2023); Die Welt als guter Wille und schlechte Vorstellung (2022); Lord Byrons letzte Fahrt. Eine Geschichte des Griechischen Unabhängigkeitskrieges (2021); Bus nach Bingöl (2020); Narzissmus und Konformität (2018); Karl Kraus – 30 und drei Anstiftungen (2016).
Preis: CHF 51.50