Vitomil Zupan

Menuett für Gitarre (zu 25 Schuss)

Klappentext:

Vitomil Zupan berichtet in seiner autobiografisch grundierten Erzählung vom bewaffneten Partisanenwiderstand der Slowenen gegen die italienischen und deutschen Besatzer. Der anarchisch veranlagte und der Philosophie zugeneigte Ich-Erzähler Jakob Bergant-Berk ist in den Krieg gezogen, erlebt diesen aber zusehends als chaotischen und nicht enden wollenden Kampf ums Überleben. Meisterhaft führt uns der Roman die Wahrnehmung des Einzelnen in Kriegszeiten vor Augen – und wird zu einem Abgesang auf den falschen Glanz des Kampfes und des Heroischen.

Über die Autorin / über den Autor:

Vitomil Zupan (1914-1987) war zwei Jahre alt, als sein Vater als Frontsoldat fiel. Die Mutter heiratete in Ljubljana einen Germanistikprofessor, der kurz darauf starb. Als beim Spiel mit einer Waffe ein Freund tödlich verwundet wurde, entfloh Zupan trotz Freispruch der Situation, indem er auf einem Schiff anheuerte. Auf Wunsch seiner Mutter kehrte er zurück, um ein Studium des Bauingenieurswesens aufzunehmen. 1933 erschien sein erster Prosatext, er schrieb nun unablässig, konnte seine kurz vor dem Krieg entstandenen Romane aber erst in den 1970er Jahren veröffentlichen. Er bereiste die Welt und schlug sich als Berufsboxer und Gelegenheitsarbeiter durch. 1941 ging er in den Widerstand, wurde 1942 verhaftet und in italienische Lager gesteckt. 1943 schloss er sich endgültig den Partisanen an, zuerst im Kampf und dann als Sprecher und Autor für das Partisanenradio. Nach dem Krieg stürzte er sich in ein Leben als Bohemien. Fast jede seiner Publikationen wurde sowohl kontrovers diskutiert als auch mit Preisen bedacht. 1948 wurde Zupan angeklagt: wegen Unmoral, versuchten Mordes, staatsfeindlicher Aktivitäten. Er wurde zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt, die nach Berufung auf 18 Jahre aufgestockt wurden. Nach sieben Jahren wurde er begnadigt. Durch seinen offensiven literarischen wie privaten Umgang mit der erlittenen Diffamierung wurde er schon zu Lebzeiten zur Legende.

Erwin Köstler, geboren 1964, studierte Medizin und Slowenistik in Wien. Schon während des Studiums begann er zu übersetzen. 1999 erhielt er den Österreichischen Staatspreis für Übersetzung, 2020 den Fabian-Hafner-Preis. Aus dem Slowenischen übersetzte er Klassiker und zeitgenössische Literatur, u.a. Ivan Cankar, Srečko Kosovel, Slavko Grum, Andrej E. Skubic und Mojca Kumerdej.

Preis: CHF 38.90
Sprache: Deutsch (aus dem Slowenischen von Erwn Köstler)
Art: Gebundenes Buch
Erschienen: 2021 (1975)
Verlag: Guggolz
ISBN: 978-3-945370-30-8
Masse: 598 S.

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