Danilo Kiš

Psalm 44

Das Bändchen liess meinen Atem ab der ersten Seite stocken. Die Anspannung der beschriebenen Personen verstärkt durch die gekonnt formulierten Sätze, die gehetzt versuchen, Bewussteinsströme aneinander und übereinander zu fügen, übertrug sich ohne Vorwarnung. Distanz war nicht mehr möglich. Der Schrecken und die Wunder auf der gleichen Bühne! Eine moralische und emotionale Zerreissprobe, die Danilo Kiš beeindruckend in Sprache übersetzt. ap

Klappentext:

Der erstmals ins Deutsche übersetzte Roman von Danilo Kiš aus dem Jahr 1962 erzählt von der Jüdin Maria, die 1944 mit ihrem sieben Wochen alten, im Lager geborenen Sohn aus Birkenau flieht. "Nie wieder hat Kiš das Thema der Judenverfolgung mit solcher Direktheit angegangen, gleichsam auf körperliche Art und in Nahaufnahme", schreibt Ilma Rakusa in ihrem Nachwort. Die Geschichte der Flucht verwebt er kunstvoll mit Rückblenden aus der Kindheit Marias, wie die antisemitischen Übergriffe in der Schule und das Massaker von Novi Sad.

Hier eine Rezension von Franz Haas in der NZZ.

Über die Autorin / über den Autor:

Danilo Kiš, 1935 in Subotica als Sohn eines ungarischen Juden und einer Montenegrinerin geboren, zählt zu den bedeutendsten europäischen Autoren der Gegenwart. Er starb 1989 in Paris. Sein Werk umfasst Romane, Erzählungen, Gedichte und Essays. Neben dem Schreiben arbeitete Kiš auch als Übersetzer aus dem Ungarischen, Französischen und Russischen.

Preis: CHF 28.90
Sprache: Deutsch (aus dem Serbo-Kroatischen von Katharina Wolf-Griesshaber)
Art: Gebundenes Buch
Erschienen: 2019 (1962)
Verlag: Hanser
ISBN: 978-3-446-26394-9
Masse: 136 S.

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