Esra Özyürek

Stellvertreter der Schuld

Erinnerungskultur und muslimische Zugehörigkeit in Deutschland

Klappentext:

Um die Jahrhundertwende rückten muslimische Einwanderer, türkisch- und arabischstämmige Deutsche ins Zentrum des Holocaust-Gedenkens. Antisemitismus-Präventionsprogramme wurden speziell auf sie zugeschnitten, damit auch sie die Täterperspektive verstehen und demokratische Werte verinnerlichen – ein Paradox, in dem rassistische und kulturelle Vorurteile gegenüber Muslimen aufklaffen. Sich selbst stellt die deutsche Gesellschaft kaum noch infrage, der vermeintliche Antisemitismus anderer müsse nun bekämpft werden.

Wie ein "magischer Schlüssel" (Eva Menasse) lässt sich Özyüreks Analyse für die jüngsten Debatten um Antisemitismus in Deutschland gebrauchen: Es wurde nicht so viel aus der Geschichte gelernt, wie erhofft. Antisemitismus wird nicht verhindert, sondern verschleiert und ausgelagert. Antimuslimische Haltungen und Hass verfestigen sich.

Ein längst fälliger Beitrag zu den Debatten über Migration, Antisemitismus und deutscher Erinnerungskultur.

Über die Autorin / über den Autor:

Esra Özyürek ist Professorin an der Universität von Cambridge. Nach ihrem Abschluss in Politikwissenschaft und Soziologie an der Boğaziçi-Universität in Istanbul promovierte sie in Anthropologie an der University of Michigan, Ann Arbor. Sie ist die Autorin von Deutsche Muslime - muslimische Deutsche: Begegnungen mit Konvertiten zum Islam (2017).

Preis: CHF 35.50
Sprache: Deutsch (aus dem Englischen von Elsbeth Ranke)
Art: Gebundenes Buch
Erschienen: 2025 (2023)
Verlag: Klett-Cotta
ISBN: 978-3-608-98858-1
Masse: 320 S.

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