"Wir haben deine Bücher in Istanbul sehr geliebt", schreibt Emine Sevgi Özdamar in ihrem Nachwort zu Suche nach den Spuren eines Selbtmordes. Tezer Özlü hat es 1982 in Berlin auf Deutsch geschrieben, aber nur auf Türkisch veröffentlicht. Darin nimmt uns die türkische Autorin und Übersetzerin mit auf zwei Reisen: eine von Westberlin nach Prag, Triest und Turin, an die Orte von ihr verehrter Schriftsteller. Eine zweite führt in ihr Inneres. Zu ihren Träumen, Empfindungen und Wünschen. Sie steigt in den Zug und streift alles ab: die "vernunftlosen Ketten der Gesellschaft", die "kalten Nächte der Kindheit", die "Schlafzimmer der Nervenkliniken", die Verfolgung nach dem Militärputsch in der Türkei.
Unerschrocken und mitreissend in seiner Freiheit, sprengt dieser Band alle Vorstellungen dessen, war eine Frau ihrer Zeit und Herkunft schreiben darf.
Über die Autorin / über den Autor:Tezer Özlü, geboren 1943 in Anatolien, war eine türkische Übersetzerin und Schriftstellerin, die auch in Deutschland gewirkt hat. Sie besuchte in Istanbul das katholische österreichisch St. Georgs-Kolleg und übersetzte u.a. Ingeborg Bachmann, Heinrich Böll, Franz Kafka und Cesare Pavese. Sie lebte in Paris, Ankara, Istanbul, Berlin und Zürich, wo sie 1986 starb. Suche nach den Spuren eines Selbstmordes wurde 1982 mit dem Marburger Literaturpreis ausgezeichnet und erscheint nun erstmals auf Deutsch. Ihr Debüt Die kalten Nächte der Kindheit folgt in neuer Übersetzung m Herbst 2025.
Preis: CHF 31.90