Amanda Michalopoulou

Warum ich meine beste Freundin tötete

Es ist ein atemloser, mäandrierender, Haken schlagender, hüpfender Roman, den Amanda Michalopoulou geschrieben hat. Da sind einerseits die beiden Freundinnen Anna und Maria, die sich zehnjährig im Athen der späten 70er Jahre treffen und Freundinnen werden. Beste Freundinnen. Maria war mit ihrer Familie in Nigeria, wo der Vater als Ölmanager gearbeitet hatte, Anna ist mit ihrer Mutter aus Paris zurückgekommen, nachdem die Junta der Obristen gestürzt worden ist. So eint die beiden Freundinnen von Beginn an der Kampf für soziale Gerechtigkeit, für Selbstbestimmtheit und für Freiheit.

Zwischen den verschiedenen Zeitebenen hüpfend nehmen die Leben der beiden Freundinnen Form an, die Brüche und die Zerwürfnisse zwischen ihnen, aber auch mit der Welt. Während Maria in Athen bleibt, sehr aktiv in verschiedensten sozialen Bewegungen ist und ein bescheidenes Leben als Kunstlehrerin führt, hat Anna, die in Paris studiert hat, dort einen reichen Architekten geheiratet. Zusammen mit ihrer kleinen Tochter sind sie zurück nach Athen gekommen, um mittels der Architektur die Gesellschaft zu verändern. Über die kleine Tochter Dafni, die in den Unterricht von Maria gerät, sind die beiden Freundinnen, die seit Jahren nichts mehr voneinander wussten, wieder in Kontakt zueinander gekommen. Was bald zu Konflikten führt.

Die Dynamik zwischen den zwei engen Freundinnen, die sich anziehen und dann wieder abstossen, die sich konkurrenzieren, die keinen Moment ohne einander verbringen wollen und dann doch voreinander das Weite flüchten, gibt den Schritt des Romans vor. Inwieweit sich die beiden Freundinnen von den eigenen Traumata beeinflusst gegenseitig erfinden oder dann wieder zurückweisen, führt als Frage durch den Roman. Und wir versuchen fasziniert Schritt zu halten! cn

Klappentext:

Die zehnjährige Maria findet sich plötzlich in ihrem griechischen Geburtsland wieder und vermisst das geliebte Nigeria ihrer Kindheit, wo ihr Vater für eine Ölfirma arbeitete.

Der Übergang fällt ihr schwer, sie hasst alles an Athen: das Essen, die Atmosphäre, die Schule, die Sprache. Bevor sie ganz in ihrem Elend versinkt, taucht plötzlich Anna auf. In Paris aufgewachsen, ist sie das genaue Gegenteil von Maria. Die beiden Mädchen werden über ihre gemeinsame Erfahrung des Fremdseins unzertrennliche beste Freundinnen, zugleich aber auch schlimmste Konkurrentinnen – was die erste Liebe, ihre jeweiligen Begabungen, Zukunftserwartungen und politische Überzeugungen betrifft.

Ein autobiografisch inspirierter Roman vor dem Hintergrund der aufblühenden sozialen Bewegungen im Griechenland der 1990er-Jahre.

Über die Autorin / über den Autor:

Amanda Michalopoulou, geboren 1966 in Athen, ist eine international profilierte, vielfach übersetzte und kosmopolitisch denkende Autorin.

Preis: CHF 33.50
Sprache: Deutsch (aus dem Griechischen von Michaela Prinzinger)
Art: Gebundenes Buch
Erschienen: 2022 (2003)
Verlag: bahoe
ISBN: 978-3-903290-78-5
Masse: 300 S.

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