Slavenka Drakulić

Als gäbe es mich nicht

Klappentext:

Stockholm, Karolinska Krankenhaus, 27. Februar 1993. S., eine junge Lehrerin aus Bosnien, Muslimin und Asylantin in Schweden, hat gerade ein Kind zur Welt gebracht. Aber im Gegensatz zu den anderen Babys auf der Station hat dieses Neugeborene weder Sicherheit noch Heimat. Es hat keinen Namen und statt eines Vaters viele: die gesichtslose Masse der Soldaten, die S. in einem serbischen Frauenkonzentrationslager immer und immer wieder vergewaltigt haben. Im Wochenbett suchen S. die schrecklichen Ereignisse des vergangenen Jahres heim: Die Vertreibung aus Sarajevo in ein kleines Dorf am Rande Bosniens, die menschenunwürdigen Bedingungen im Lager, die ohnmächtige Unterwerfung der Frauen und Mädchen unter die grenzenlose Brutalität der Peiniger, die "Befreiung" und Überführung in ein Flüchtlingslager in Kroatien – das Grauen, die Angst, die stinkende Allmacht des Todes. All das hat S., äusserlich betrachtet, hinter sich gelassen und überwunden. Doch es bleibt die bedrückende Frage: Was soll aus dem gehassten, aber unschuldigen Kind werden?

Über die Autorin / über den Autor:

Slavenka Drakulić, geboren 1949 in Kroatien, ist eine der bekanntesten Schriftstellerinnnen ihres Landes. Ihre Bücher erscheinen in vielen Sprachen. 2005 erhielt sie für Keiner war dabei. Kriegsverbrechen auf dem Balkan vor Gericht den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung. Sie lebt in Kroatien, Stockholm und Wien und schreibt journalistische Texte für die Süddeutsche Zeitung, die NZZ, Zeit Online (10nach8) und viele andere.

Preis: CHF 13.50
Sprache: Deutsch (aus dem Kroatischen von Astrid Philippsen)
Art: Taschenbuch
Erschienen: 2016 (1999)
Verlag: Aufbau
ISBN: 978-3-7466-3280-3
Masse: 221 S.

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