Ornela Vorpsi

Die Hand, die man nicht beisst

"Ich beobachte diese Menschen verstohlen. Ich kenne sie so gut. Wir sind uns ähnlich. Diese Stirnen mit den vorzeitigen Falten, die fleischigen Lippen, die Zigaretten eine nach der anderen. Ich weiss, dass ihre Ruhe nur vorgetäuscht ist."

Klappentext:

Mirsad, ein alter Freund aus Sarajevo, ist angeblich krank, und so eilt ihm die Erzählrein aus Paris mit grossem Getöse zu Hilfe. Doch schnell wird ihr klar, es ist keine schwere Krankheit, die Mirsad erfasst hat, es ist der Weltschmerz, den sie so gut kennt. Der Besuch bei Mirsad gerät mehr und mehr zu einer Reise in die Vergangenheit, zu einem Pendeln zwischen kommunistischer Geschichte und kapitalistischer Gegenwart. Die Menschen, die Geräusche, die Stimmungen, der Fatalismus, alles ist ihr vertraut. Man verständigt sich in einer Art Balkanesperanto, und trotzdem scheint die Kluft zwischen denen, die geblieben sind, und einer wie ihr, die der geliebten Hölle den Rücken gekehrt hat, unüberwindlich. "Nostalgieresistent" (FAZ) und mit "köstlicher Absurdität" (Die Welt) hat Ornela Vorpsi schon in ihrem Debütroman ein Panoptikum ausgebreitet, das einen auf dem Balkan erwartet. Geistreich und witzig führt sie uns in eine Welt, in der man Die Hand, die man nicht beisst, am besten küsst.

Über die Autorin / über den Autor:

Ornela Vorpsi wurde 1968 in Tirana geboren und studierte an der Akademie der Schönen Künste. 1991 ging sie nach Mailand und 1997 nach Paris, wo sie als Fotografin, Malerin und Videokünstlerin lebt. 2007 erschien bei Zsolnay ihr erster Roman Das ewige Leben der Albaner.

Karin Krieger, geboren 1958, studierte Romanistik und lebt als freie Übersetzerin in Berlin. Aus dem Italienischen und Französischen übertrug sie Autoren wie Claudio Magris, Ugo Riccarelli, Anna Banti, Giuseppe Pontiggia, Alessandro Baricco und Vercors.

Preis: CHF 19.90
Sprache: Deutsch (aus dem Italienischen von Karin Krieger)
Art: Gebundenes Buch
Erschienen: 2010 (2007)
Verlag: Zsolnay
ISBN: 978-3-552-05498-1

zurück