Ivo Andrić

Die verschlossene Tür

Diese ungewöhnliche Auswahl mit Erzählungen des Nobelpreisträgers zeigt Ivo Andrić als Diagnostiker des modernen Lebens, als literarischen Psychologen, der auf geradezu klassisch beherrschte Weise von Grösse und Kleinmut, Illusion und Scheitern seiner Protagonisten erzählt. Auf der Höhe seiner Meisterschaft scheint er nicht von den Dingen zu sprechen, sondern diese selber sprechen zu lassen. Ein Glanzpunkt in der Erzählkunst des 20. Jahrhunderts. Zsolnay

Klappentext:

Der weltweite Ruhm des Nobelpreisträgers Ivo Andrić geht zurück auf seine beiden grossen Chroniken, die er während des Zweiten Weltkrieges schrieb und gleich 1945 veröffentlichte; die Višegrader Chronik Brücke über die Drina und die Travniker Chronik Wesire und Konsuln. In seiner Heimat war Andrić schon vorher berühmt als Erzähler, der seine Stoffe meist aus der Geschichte Bosniens zog. Ob es sich um die Jahrhunderte der türkischen Besetzung oder die fünfzig Jahre österreichisch-ungarischer Herrschaft handelt, stets spiegelt Andrić im Schicksal des einzelnen die grosse Geschichte. Weniger bekannt ist, dass Andrić auch kürzere Prosa geschrieben hat, die in seiner Gegenwart, in der Ära der beiden Jugoslawien nach 1918 und nach 1945 spielen. Diese nuancierten, abgründigen und unerbittlichen Erzählungen handeln von ewigem Spiessertum, enttäuschten Hoffnungen, der Tragikomödie des Alterns, der Lebenslüge, dem Moment des Todes. Sie gehören zum Besten, was Andrić geschrieben und was die Prosa des 20. Jahrhunderts aufzubieten hat. Die von Karl-Markus Gauss besorgte Auswahl berücksichtigt alle Schaffensperioden und legt ihren Schwerpunkt auf die Prosa der späten Jahre, die Andrić als meisterhaften Diagnostiker des modernen Lebens zeigt.

Über die Autorin / über den Autor:

Ivo Andrić, 1892 in Travnik/Bosnien (damals zu Österreich-Ungarn gehörend) geboren und 1975 in Belgrad gestorben, studierte Slawistik und Geschichte in Zagreb, Wien, Krakau und Graz. Von 1920 an war er als Diplomat in verschiedenen europäischen Ländern tätig, zuletzt als Gesandter in Berlin. 1941 schied er aus dem diplomatischen Dienst aus. 1961 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.

Preis: CHF 28.90
Sprache: Deutsch (verschiedene Übersetzer)
Art: Gebundenes Buch
Erschienen: 2003
Verlag: Zsolnay Verlag
ISBN: 978-3-552-05262-8
Masse: 302 S.

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