Richard Swartz

Ein Haus in Istrien

Klappentext:

Tagsüber ist es die gnadenlose Julisonne, nachts "dieser fette Mond von Istrien", der die Leute in Pelegrin verrückt macht, meint die Ich-Erzählerin. Ihr Mann jedenfalls ist wie verhext von dem leerstehenden Haus nebenan, dessen ziegelroter Giebel hinter einer mit Glassplittern bewehrten Mauer aufragt. Doch wie soll ein Fremder hier ein Haus erwerben, in diesem Dorf gleich hinter der italienischen Grenze, "wo man stolz ist auf sein Blut"? Weil immer ein Bartolović oder Bartolo darin wohnte, soll es auch keinem anderen gehören, sagt Anwalt Franjo, und der Nachbar Dimitrij, selbst nicht "von hier", wittert am Ende die Chance, einem Ausländer seinen Grossvater in Öl zu verkaufen, der immerhin "ein echter Borejko" war.

Der Roman um das geheimnisvolle Haus in dem verwilderten Garten entwickelt einen starken Sog. Er erzählt nicht nur von der komischen Odyssee eines Hauskaufs in Istrien, sondern auch von einer merkwürdigen Ehe- und Liebesbeziehung, von Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit und von der Alltagsphilosophie der Menschen im Grenzgebiet. Denn die tragische Geschichte des Landes prägt das Leben seiner Bewohner noch im scheinbar nebensächlichsten Detail.

Über die Autorin / über den Autor:

Richard Swartz wurde 1945 in Stockholm geboren, studierte dort und in Prag und war fast 40 Jahre lang Osteuropa-Korrespondent vom Svenska Dagbladet mit Wohnsitz in Wien. Er ist Autor zahlreicher Bücher, 1996 erschien Room Service auf Anregung von Hans Magnus Enzensberger, seine erste belletristische Veröffentlichung, der weitere folgten. 2007 erschien bei S. Fischer seine Anthologie Der andere nebenan über gegenwärtige Prosa im südosteuropäischen Raum. Zuletzt erschien von ihm Blut, Boden & Geld.

Er ist mit der Journalistin und Schriftstellerin Slavenka Drakulić verheiratet.

Preis: CHF 21.90
Sprache: Deutsch (aus dem Schwedischen von Verena Reichel)
Art: Gebundenes Buch
Erschienen: 2001 (1999)
Verlag: Hanser
ISBN: 978-3-446-19979-8
Masse: 178 S.

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