Johann Strutz (Hrsg.)

Europa erlesen: Istrien

Das kleine Büchlein mit den vielen kurzen und längeren Texten von unbekannten und bekannten Autoren und Autorinnen zeigt, dass es wirklich möglich ist, eine Gegend über literarische Texte zu erfassen. In der Sammlung finden sich sowohl historische Texte von Reisenden aus vergangenen Zeiten, wie moderne literarische Texte und Lyrik. Nicht nur erlesen wir eine Unmenge von historischen Fakten, wir lernen auch vergessen gegangene Autorinnen und Autoren kennen, wo wir vielleicht sogar noch mehr lesen wollen. Die Sammlung inspiriert und macht Lust auf mehr. Eine wirklich inspirierende Reisebegleitung! cn

Klappentext:

"Wie kann man aber nach Istrien und Dalmatien reisen, wenn man Freiheit hat für Rom und Griechenland?" Diese Frage wird einem Reisenden gestellt, der sich fünfzig Jahre nach Goethe ebenfalls aus dem Norden nach dem Süden aufmacht, den es aber von der klassischen Route weg und ein wenig nach Osten verschlägt. Istrien ist seit Jahrhunderten Migrations- und Kolonisationsraum westlicher und balkanischer Kulturen. Doch auf Dauer konnte sich keine ausschliessliche Herrschaft etablieren: Nichts, was sich einem nationalen Prinzip unterordnen ließe, weder politisch noch kulturell. Die "Istrianisierung" Europas, die ein Reisender proklamiert, wäre gewiss nicht das Schlechteste, was passieren könnte. Doch sind auch die istrischen Experten des Zusammenlebens nicht vom Himmel gefallen, die interkulturelle Kompetenz fiel ihnen nicht in den Schoss. Nichts desto trotz, wo nationale Zuordnungen in Frage gestellt werden, kommt es aus der Situation alltagskultureller Mehrsprachigkeit zu einer inner- und intersprachlichen Vielstimmigkeit.

Die vorliegende Textsammlung enthält daher neben den Texten, die ausserhalb Istriens über Istrien von "Reisenden" geschrieben wurden, Literatur aus Istrien. Zum ersten Mal wird hier eine Auswahl aus allen istrischen Literaturen und Literatursprachen vorgestellt, wobei sich durch die zweisprachige Veröffentlichung lyrischer Texte auch ein Bild von der mehrsprachlichen Praxis der Region ergibt. Die Anthologie erschliesst eine landschaftlich beeindruckende und kulturell-spannende Region und gibt damit Antwort auf die eingangs zitierte Frage an unseren Reisenden, warum man nach Istrien reisen sollte, auch wenn man unter Umständen noch nicht in Rom oder Griechenland war.

Über die Autorin / über den Autor:

Mit Beiträgen von: Hermann Bahr, Loredana Bogliun, Ivan Cankar, Zvane Črnja, Milo Dor, Romano Farina, Maximilian Fischl, Romina Floris, Franjo Frančič, Johann Georg Kohl, Alojz Gradnik, Peter Handke, Drago Jančar, James Joyce, Edelman Jurinčič, Ciril Kosmač, Srecko Kosovel, Cvetka Lipuš, Marisa Madieri, Thomas Mann, Biagio Marin, Giuseppina Martinuzzi, Guido Miglia, Nelida Milani, Daniel Načinović, Pier Paolo Pasolini, Milan Rakovac, Giacomo Scotti, Johann Sima, Miroslav Sinčić, Kristian Sotriffer, Peter Steiner, Heinrich Stieglitz, Giani Stuparich, Fulvio Tomizza, Marjan Tomšič, Anton Tschechow, Max von Rottauscher, Stephan Vajda, Johann Weikhard Valvassor, Dragan Velikić, Jules Verne, Marino Vocci, Diego Zandel, Ligio Zanini.

Preis: CHF 21.90
Sprache: Deutsch
Art: Gebundenes Buch
Erschienen: 1997
Verlag: Wieser Verlag
ISBN: 978-3-85129-219-0
Masse: 252 S.

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