Madeline Miller

Ich bin Circe

Es ist wirklich äusserst spannend mit Circe zusammen durch die verschiedenen griechischen Sagen zu reisen. Als Göttin ist sie unsterblich, so dass sie von Prometheus und Hermes über Skylla, den Minotaurus, Ariadne, Daedalus und Ikarus, Medea, Odysseus und Athene viele der uns bekannten Figuren der antiken Sagenwelt antrifft. Aus Circes Perspektive, einer Zauberin, die seit vielen Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten auf eine einsame Insel verbannt ist, erhalten die Sagen eine leicht veränderte Bedeutung, sie verschieben sich ein bisschen und werden menschlicher. Auch die Götter und Göttinnen und die Sagenhelden und -heldinnen werden vielschichtiger und sind manchmal eben nicht mehr die Helden und Heldinnen, von denen wir gehört und gelesen haben. Die Schlauheit Odysseus beispielsweise kann auch anders ausgelegt werden, als Verschlagenheit, als Lügenhaftigkeit, und nicht als die heldenhafte Persönlichkeit, die das trojanische Pferd gebaut und dadurch die bösen Trojaner besiegt hat.

Ein spannend zu lesendes Buch, das einen wieder mit alten Bekannten zusammenbringt – alles aufgereiht am Faden des unendlichen Lebens der Göttin Circe. cn

Klappentext:

Circe ist die Tochter des mächtigen Sonnengotts Helios und der Nymphe Perse, doch sie ist ganz anders als ihre göttlichen Geschwister. Ihre Stimme klingt wie die einer Sterblichen, sie hat einen schwierigen Charakter und ein unabhängiges Temperament; sie ist empfänglich für das Leid der Menschen und fühlt sich in deren Gesellschaft wohler als bei den Göttern. Als sie wegen dieser Eigenschaften auf eine einsame Insel verbannt wird, kämpft sie alleine weiter. Sie studiert die Magie der Pflanzen, lernt wilde Tiere zu zähmen und wird zu einer mächtigen Zauberin.

Vor allem aber ist Circe eine leidenschaftliche Frau: Liebe, Freundschaft, Rivalität, Angst, Zorn und Sehnsucht begleiten sie, als sie Daidalos, dem Minotauros, dem Ungeheuer Scylla, der tragischen Medea, dem klugen Odysseus und schliesslich auch der geheimnisvollen Penelope begegnet. Am Ende muss sie sich als Magierin, Frau und Mutter ein für alle Mal entscheiden, ob sie zu den Göttern gehören will, von denen sie abstammt, oder zu den Menschen – die sie lieben gelernt hat.

Über die Autorin / über den Autor:

Madeline Miller, 1978 in Boston geboren, wuchs in New York und Philadelphia auf, studierte Altphilologie und unterrichtete in Cambridge Latein und Griechisch. Für ihren Debütroman Das Lied des Achill wurde sie 2012 mit dem Orange Prize for Fiction ausgezeichnet; er wurde in 25 Sprachen übersetzt. In ihrem zweiten Roman Ich bin Circe erzählt sie Circes Geschichte aus Homers Odyssee noch einmal neu – als die einer weiblichen Selbstermächtigung. Madeline Miller lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in der Nähe von Philadelphia, Pennsylvania.

Preis: CHF 20.50
Sprache: Deutsch (aus dem Englischen von Frauke Brodd)
Art: Broschiertes Buch
Erschienen: 2020 (2018)
Verlag: Eisele
ISBN: 978-3-96161-095-2
Masse: 517 S.

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