Hans Richard Brittnacher, Achim Küpper (Hrsg.)

Seenöte, Schiffbrüche, feindliche Wasserwelten

Ozeanische Schreibweisen der Gefährdung und des Untergangs

Klappentext:

Was geschieht, wenn die Meeresreise misslingt, wenn das mit so vielen Hoffnungen verbundene Abenteuer scheitert? Nicht zufällig gelten Schiffbrüche und -untergänge, wie sie Literatur und Film beschreiben, als suggestive Metaphern eines katastrophischen Denkens.
Meer und Schifffahrt sind uralte Bedeutungsträger menschlicher Belange, Geschicke und Geschichte(n), die Fahrt zur See ein Topos der Zuversicht und der Utopie. Manchmal geht die forschrittsfrohe Unternehmung übel aus. Dann führt der Aufbruch nicht zu neuen Ufern und auch nicht zurück in den heimatlichen Hafen, sondern die Reise stagniert in tödlicher Windstille, führt zu lebensbedrohlicher Seenot oder endet im schlimmsten Fall im Schiffbruch als ultimativem Untergang der abenteuerlichen Hoffnungen. Die Literatur erzählt seit Homer von Irrfahrten, von Stürmen, von Flauten, von Untergängen und von glücklichen Rettungen; Seestücke mit Havarien gehören zum unveräusserlichen bildkünstlerischen Bestand, um den prekären Status des Menschen zu veranschaulichen; der Film des 20. und des 21. Jahrhunderts hat sich den spektakulären Untergang der Titanic so wenig entgehen lassen wie die abenteuerliche Jagd auf den weissen Wal. Der Untergang freilich zieht in seinen Sog auch jene Bereiche, die sich aus dem maritimen Komplex metaphorisch versorgt haben: Staatstheorien, Heldenepen, Konzepte des Piratischen und des Liquiden, der Turbulenz, des Flexiblen und des Nomadischen. Zahlreiche internationale Experten vermessen das nautische Desaster aus literatur-, medien-, sozialwissenschaftlicher und philosophischer Perspektive.

Über die Autorin / über den Autor:

Hans Richard Brittnacher, geboren 1951, ist Professor am Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der FU Berlin. Veröffentlichungen u.a.: Leben auf der Grenze. Klischee und Faszination des Zigeunerbildes in Literatur und Kunst (2012).

Achim Küpper lehrt am Institut für deutsche Sprache, Literatur und Interkulturalität der Université de Luxembourg.

Preis: CHF 47.90
Sprache: Deutsch
Art: Gebundenes Buch
Erschienen: 2018
Verlag: Wallstein
ISBN: 978-3-8353-3237-9
Masse: 500 S.

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