Joachim Sartorius

Wohin mit den Augen

Klappentext:

Für Joachim Sartorius ist der Dichter ein Erinnerer. Seine neuen Gedichte sind Aufstände der Sprache gegen die Vergänglichkeit, ganz gleich, ob sie von griechischen Säulen, der Nymphe Arethusa, Eidechsen, Friseuren oder verschwundenen Milieus handeln. Vor allem ist er ein Augenmensch.

Wohin mit den Augen: Vieldeutig muss dieser Titel gelesen werden. Als Geblendetsein von grosser Sinnlichkeit. Als Scham, etwas sehen zu müssen, dessen Zeugenschaft man kaum übernehmen kann. Als Anspielung darauf, dass einem im Laufe eines langen Lebens eher mehr als weniger Augen wachsen. Sartorius führt uns zu den ihm vertrauten Orten: Tunis, Alexandria, die Levante, das weisse Meer. Im Zentrum der Gedichte steht die sizilianische Stadt Syrakus, selbst Gedächtnisort, selbst eine gleissende Erfindung der Erinnerung. Aufgehellt wird der existenzielle Ernst, der diese mittelmeerischen Meditationen durchzieht, durch ein mehrteiliges Capriccio über die türkische Katze des Dichters, ihre Launen, ihren funkelnden Übermut.

Über die Autorin / über den Autor:

Joachim Sartorius, geboren 1946 in Fürth, wuchs in Tunis auf und lebt heute in Berlin und Syrakus. Er war Intendant der Berliner Festspiele (2000 bis 2011). Er veröffentlichte acht Gedichtbände, zuletzt Für nichts und wieder alles (2016) und die Reiseerzählungen Die Prinzeninseln (2009), Mein Zypern (2013) und Städte des Ostens (2015). Er ist Herausgeber der Werkausgaben von Malcolm Lowry und William Carlos Williams sowie der Anthologien Atlas der neuen Poesie (1995), Minima Poetica (1999), Alexandria Fata Morgana (2001) und Niemals eine Atempause. Handbuch der politischen Poesie im 20. Jahrhundert (2014). Für sein Gesamtwerk erhielt er 2019 den August-von-Platen-Preis. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

Preis: CHF 28.90
Sprache: Deutsch
Art: Gebundenes Buch
Erschienen: 2021
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
ISBN: 978-3-462-05300-5
Masse: 80 S.

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