Salah Abd As-Sabur

Der Nachtreisende

Eine schwarze Komödie

Klappentext:

Das Stück Der Nachtreisende ist eine zeitlose Parabel über das Verhältnis des Menschen zur Gesellschaft im Allgemeinen und zur politischen Macht im Besonderen. Ein Nachtreisender sitzt allein im Abteil eines Zuges mit ungewissem Fahrtziel. Ein Kontrolleur kommt und überprüft die Fahrkarten. Aus dieser alltäglichen Situation entwickelt sich ein absurdes Schauspiel von Anklage und Verteidigung im Stil von Kafka. Den Höhepunkt bildet der Vorwurf, dass der Nachtreisende Gott getötet und ihn des Ausweises beraubt habe. Der Kontrolleur sieht sich als verantwortlich für die Einhaltung des Gesetzes und eröffnet nun den Prozess gegen den Nachtreisenden. Dieses Treiben wird von einem Erzähler moderiert, er kommentiert die Handlung, beschreibt Gesten und Gebärden der beiden Protagonisten und ist Zeuge ihrer Emotionen. Der Erzähler übernimmt somit die Funktion, die man vom Chor des griechischen Theaters kennt. Doch letztlich wird auch er in das Geschehen hineingezogen und unterliegt der Macht des Kontrolleurs.
Ein Klassiker des arabischen Theaters!

Über die Autorin / über den Autor:

Salah Abd as-Sabur wurde 1931 in az-Zaqaziq im Nildelta als Sohn eines Schreibers geboren. Nach ersten literarischen Bekanntschaften mit zeitgenössischen arabischen Autoren (Manfaluti, Gibran) entdeckte er als Jugendlicher Nietzsche für sich. 1947 trat as-Sabur in Kairo das Studium der arabischen Sprache und Literatur an, bald darauf rief er mit anderen Kairoer Literaten und Studenten die "Ägyptische literarische Gesellschaft" ins Leben. Nachhaltig prägte Eliots Poesie as-Saburs dichterisches Selbstverständnis, so dass er sich nach ersten realistischen Gedichten (Die Leute in meinem Land, 1957) zunehmend existentialistischen und metaphysischen Themen zuwandte. Als Stückeschreiber tat sich as-Sabur seit Mitte der Sechziger Jahre mit dem Stück Der Tod des Mystikers hervor; Der Nachtreisende erschien 1969. Weitere Stücke sind: Die Prinzessin wartet (1969), Laila und Madschnun (1970) sowie Nach dem Tode des Königs (1973). Neben seinem schriftstellerischen Schaffen hatte as-Sabur noch diverse staatliche Tätigkeiten inne; so war er von 1976 bis 1979 ägyptischer Kulturattaché in Neu Delhi, von 1979 an bis zu seinem Tode Direktor der staatlichen Buchorganisation und Staatssekretär in Kairo. Salah Abd as-Sabur starb 1981.

Preis: CHF 21.90
Sprache: Deutsch, Arabisch (aus dem Arabischen von Dietlind Schack)
Art: Taschenbuch
Erschienen: 1982 (1969)
Verlag: Edition Orient
ISBN: 978-3-922825-01-2
Masse: 137 S.

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