Mein Kairo. My Cairo

Grundlage des sechsten Bandes in der Reihe der Stadtlesebücher zu internationalen Metropolen sind die Photographien von Barbara Armbruster und Hala Elkoussy, die viele unbekannte Seiten der Megalopolis Kairo aufspüren – Exotisches in den islamischen Vierteln, Modernes bei der Tahrir-Platz-Jugend bis hin zu Erdrückendem in den gigantischen Trabantenstädten, die sich wie Gürtel um die historisch gewachsene Stadt legen. Der tägliche Kampf auf Kairos Strassen gehört ebenso dazu wie die Beobachtung eher kurioser Szenen. Die Photographien zeigen das Alltagsleben einer Stadt, die mit ihren ca. 20 Millionen Einwohnern sprichwörtlich aus allen Nähten platzt und kaum noch regierbar, geschweige denn gestaltbar ist. "Der ägyptische Frühling" 2011 hat das Gesicht Kairos deutlich verändert. Das Buch soll auch ein Geschenk an die Ägypter sein, die mit ihrem Mut bewiesen haben, dass sie ihr Land zum Besseren verändern können. Wie leben die Menschen in diesem "Moloch"? Die Photographien und die Texte verschiedener Autorinnen und Autoren geben vielfältige Antworten auf diese existentielle Frage.

Jörg Armbruster studierte von 1968 bis 1973 in Köln Sozial- und Politikwissenschaften. Danach arbeitete er fünf Jahre in der Hörfunkabteilung des Westdeutschen Rundfunks und hatte einen Lehrauftrag an der Fachhochschule für Sozialwesen in Köln. 1979 ging Jörg Armbruster zum Süddeutschen Rundfunk nach Heidelberg und arbeitete bis 1982 als Reporter und Moderator beim Radio. 1982 wechselte er zum SDR-Fernsehen und war bis 1986 in Mannheim als Reporter und Moderator, von 1986 bis 1988 als Redakteur für Innenpolitik, von 1988 bis 1994 als Auslandskorrespondent und -redakteur und von 1995 bis 1998 als Leiter der Auslandsabteilung tätig. Als ARD-Korrespondent arbeitete Jörg Armbruster von 1999 bis 2005 im Nahen und Mittleren Osten mit Hauptsitz in Kairo. Seit September 2005 leitete er beim Südwestrundfunk die Abteilung Ausland/Europa und moderierte bis Januar 2010 bei der ARD den Weltspiegel. Von August 2010 bis 2013 war Jörg Armbruster wieder ARD-Korrespondent für den Nahen Osten mit Sitz in Kairo. Er berichtete über die arabischen Revolutionen aus verschiedenen arabischen Ländern, wie unter anderem Ägypten, Libyen, Syrien und dem Jemen.

Suleman Taufiq wurde 1953 in Syrien geboren. Er wuchs in Damaskus auf und zog 1971 nach Deutschland, wo er Philosophie und Komparatistik studierte. 1983 erhielt er den Literaturpreis der Stadt Aachen, in der er heute noch lebt. Suleman Taufiq ist deutschsprachiger Autor und als Lyriker, Erzähler, Musikkritiker sowie Herausgeber und Übersetzer arabischer und deutscher Literatur bekannt. Zu seinen Werken gehören unter anderem der Gedichtband Hier wohnt die Stille, die Novelle Im Schatten der Gasse, das Kinderbuch Oh wie schön ist Fliegen und das Buch Dinge, die andere nicht sehen: 20 Lyrikerinnen aus dem arabischen Raum, das er aus dem Arabischen übersetzt und herausgegeben hat.

Mit Beiträgen von: Yasser Abdel-Latif, Marie-Thérèse Abdel-Messih, Khaled Adham, Mohammed Al Fakhrani, Selma Alihodžić, Nadja Atwaa, Pierre-Arnaud Barthel, Stefano Bianca, Björn Blaschke, Martin Durm, Katharina Eglau, Amira El Ahl, Zeina M. Elcheikh, Galila El Kadi, Zeinab El-Sayed, Mohamed El-Shahed, Mansura Eseddin, Ulrike Fritz, Imad Fuad, Siegried Gass, Myriam Claire Gautschi, Martin Gehlen, Julia Gerlach, Kathleen Göbel, Ronald Grätz, Ahmad Hamid, Erwin Herberger, Raoul C. Humpert, Faryda Hussein, Christian Junge, Mohamed Khair, Franziska Laue, Julien Loiseau, Wolfgang Mayer, Claudia Mende, Martin Mosebach, Fatima Naoot, Diego Olavarría, José F.A. Oliver, Claudia Ott, Elena Piffero, Nasser Rabbat, Cedric Rehman, Mekkawi Said, Bruno Sandkühler, Esther Saoub, Ursula Schernig, Girgis Shoukry, Michael Springer, Roman Stadnicki, Jürgen Stryjak, Mahmoud Tawfik, Nadia Wassef, Hans Werner, Dietrich Wildung, Stefan Winkler, Ahmed Yamani, Fares Youwakim, Sonja Zekri, Günther H. Zöller.