Nael Eltoukhy

Women of Karantina

In Women of Karantina begeben wir uns auf eine wilde Fahrt in die Zukunft von Alexandria. Die Geschichte beginnt mit Inji und Ali, die sich anfangs des 21. Jahrhunderts kennenlernen und ihre Liebe mit einem ersten Mord besiegeln. Auf der Flucht vor der Polizei fliehen sie von Kairo nach Alexandria, treffen dort auf Abu Amira und Umm Amira, Sousou und Adel – eine Familie, die sich mit Zuhälterei und Taschendiebstahl mehr schlecht als recht über Wasser hält – und beginnen dort ihr revolutionäres Karantina aufzubauen – gegen den Staat, gegen die Korruption, mit einer Vision der Freiheit. Entlang der drei folgenden Generationen durchleben wir die Entwicklungen in Karantina. Die lange und leidenschaftlich gehegten Familienfehden zwischen Hamada, Ali und Injis Sohn, und Sousou, führt zur Abspaltung von Karabantina und der Wiederbelebung von je eigenen Ursprungs- und Heldenmythen. Auch die darauffolgende Generation, die Zwillinge Yara und Lara, Hamadas Töchter, und Amira, Sousous Tochter, führen den aberwitzigen Krieg fort – diesmal in den Tunnels der Alexandriner Metro.

Das Buch ist eine witzig-düstere Satire auf das heutige Ägypten, auf die Korruption der staatlichen Institutionen und auf die Moralvorstellungen. Und es ist ein deftig-ironisches Loblied auf die Widerständigkeit der AlexandrinerInnen sowie auf die Findigkeit der Frauen, die im Roman bald einmal das Heft in die Hand nehmen. Bis die Geschichte mit einem grossen Knall im Jahre 2064 endet.

Durch das Buch begleitet uns ein Erzähler, der uns den Kontext erklärt, auf die Korruption der politischen Organe hinweist, Beispiele für das schlechte Funktionieren der staatlichen Institutionen anführt, und der uns auch mit den in der Zukunft entstehenden Tunnels, die China mit Amerika verbinden, bekannt macht. Der Erzähler, manchmal als ironischer Kommentator, manchmal als mitfühlender Leidensgenosse auftretend, kommentiert auch die Entscheidungen der Akteure, versucht ihre moralischen Positionen zu verstehen und führt uns insbesondere in die Geschichte Alexandrias und in seine Theorie über alternative historische Fakten ein. So scheint auch Women of Karantina etwas wie eine alternative Geschichte zu sein. Im Zentrum stehen die Kleinkriminellen, die Zuhälter, die Prostitiuierten, die Drogendealer, die Waffenhändler – manchmal skurrile Gestalten, manchmal gewalttätige Psychopathen, die einen bedeutungsvollen Platz in der unübersichtlichen Welt einnehmen wollen, alle Mittel nutzend, beiläufig über Leichen gehend und immer auf Rache sinnend. cn

Klappentext:

Back in the dog days of the early twenty-first century a pair of lovebirds fleeing a murder charge in Cairo pull in to Alexandria's main train station. Fugitives, friendless, their young lives blighted at the root, Ali and Inji set about rebuilding, and from the coastal city's arid soil forge a legend, a kingdom of crime, a revolution: Karantina.

Through three generations of Grand Guignol insanity, Nael Elthoukhy's sly psychopomp of a narrator is our guide not only to the teeming cast of pimps, dealers, psychotics, and half-wits and the increasingly baroque chronicles of the exploits, but also to the moral of his tale. Defiant, revolutionary, and patriotic, are the deviants and thieves of Alexandria's crime families deluded maniacs? Or is their myth of Karantina – their Alexandria reimagined as the once and future capital – what they believe it to be: the revolutionary dream made brick and mortar, flesh and bone? Subversive and hilarious, deft and scalpel-sharp, Eltoukhy's sprawling epic is a masterpiece of modern Egyptian literature. Mahfouz shaken by the tail, a lunatic dream, a future history that is the sanest thing yet written on Egypt's current woes.

Über die Autorin / über den Autor:

Nael Eltoukhy is an Egyptian writer and journalist, born in Kuwait in 1978. He graduated from the Hebrew Department of Ain Shams University, Cairo, in 2000. His first collection of short stories was published in 2003, and he is the author of four novels. He has also translated two books from Hebrew into Arabic.

Robin Moger studied Egyptology and Arabic at Oxford University before working as a journalist in Cairo for six years. He is the translator of A Dog With No Tail by Hamdi Abou Golayyel (2009) and his translation for Writing Revolution (2013) won the 2013 English PEN Award for outstanding writing in translation.

Preis: CHF 29.50
Sprache: Englisch (aus dem Arabischen von Robin Moger)
Art: Broschiertes Buch
Erschienen: 2014 (2013)
Verlag: AUC Press
ISBN: 978-977-416-662-4
Masse: 300 S.

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