Emil Habibi

Der Peptimist

Dieses Buch kann ich nur empfehlen! Es widerspiegelt in Erzählstil und Erzählinhalt auf das Treffendste die unfassbare Unerträglichkeit, im eigenen Land als Fremder leben zu müssen. Ein Beispiel, wie Literatur es schaffen kann, das Unsagbare auszusprechen und emotional wie gedanklich fassbar zu machen. ap

Klappentext:

Emil Habibi, ein "Meister der Ironie und des Spotts" (Tahar Ben Jelloun), ist einer der prominentesten Araber, die in Israel leben. In seinem bekanntesten Werk Der Peptimist schildert Habibi das absurde Schicksal der palästinensischen Minderheit in Israel, im eigenen Land als Fremde leben zu müssen. Protagonist des dreiteiligen Romans ist Said der Glücklose, genannt der Peptimist, da in ihm Pessimismus und Optimismus verschmelzen. Für ihn ist alles zum besten bestellt, weil alles noch viel schlimmer sein könnte. Said ist ein im Sinne des Schelmenromans naiver junger Mann, der durch falsche Einschätzung seiner Handlungsweise immer wieder in Schwierigkeiten gerät. Um der unerträglichen Realität zu entkommen, rettet sich Said schliesslich an einen Ort im All – in die Gesellschaft ausserirdischer Wesen. Von dort aus richtet er einen langen Brief an einen Journalisten, von dem er die Veröffentlichung seiner Enthüllungen erwartet. Enthüllungen, die zunächst ganz privat sein "seltsames Verschwinden" erklären sollen – seine Entrückung oder gar Erlösung –, letztlich aber eine Darstellung der Lage der Palästinenser in Israel sind. Nur nichtirdische Wesen scheinen fähig zu sein, eine wie auch immer geartete Lösung herbeizuführen.

Über die Autorin / über den Autor:

Emil Habibi (1922–1996) hat sich sein Leben lang für die Verständigung zwischen Palästinensern und Israelis eingesetzt. Der ausgebildete Ingenieur trat 1940 der KP bei, deren Organ al-Ittihad er 1944 mitbegründete. Nach 1948 arbeitete er als Journalist, von 1951 bis 1959 und von 1961 bis 1972 war er Mitglied der Knesset. Für sein literarisches Werk (Romane, Kurzgeschichten, ein Theaterstück) wurde Emil Habibi 1990 mit dem Al-Quds-Preis der PLO und 1992 – als erster Araber – mit dem Israel-Preis für Literatur ausgezeichnet.

Preis: CHF 19.00
Sprache: Deutsch (übersetzt von Abu Hashhash, Ibrahim Fähndrich, Hartmut Griffel, Frank Neuwirth, Angelika Pannewick, Friederike Paul, Joachim Srouji, Saleh )
Art: Taschenbuch
Erschienen: 1992 (1974)
Verlag: Lenos
ISBN: 978-3-85787-630-1
Masse: 257 S.

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