Der Roman Bilquiss von Saphia Azzeddine ist ein arabisches Drama wie Tausend und eine Nacht mit unerwartetem Ausgang, der einem keine Ruhe lässt, wird doch ein verständlicher Wunsch ganz unerwartet nicht erfüllt. In schlichter, direkter Sprache wird die Geschichte von Bliquiss, einer jungen Witwe in einem nicht genannten aber fundamentalistisch dominierten Land erzählt, welche im Kerker auf ihre Verurteilung wartet, weil sie sich erdreistete, die Gläubigen zum Gebet aufzurufen als der Muezzin mangels Nüchternheit nicht konnte. Die Verhandlung vor Gericht offenbart Grausen genau so wie Grund zum Lachen, welches der Leserin im Halse stecken bleibt, weil sie sich bei ihren eigenen Vorurteilen ertappt fühlt. Zurück bleiben Fragen über Identität und Kultur, die frau sich selber beantworten will. Ebel Bertrand
Klappentext:Die junge Witwe Bilqiss soll verurteilt werden, weil sie anstelle des (betrunkenen) Muezzin zum Morgengebet gerufen hat, und zudem (bewiesenermassen) Makeup, Stöckelschuhe und sogar einen Lyrikband besitzt ...
Mit viel Ironie und leichter Hand erzählt dieser Roman die völlig unwahrscheinliche Geschichte einer freien Frau in einem islamischen Land.
Über die Autorin / über den Autor:Saphia Azzeddine, 1979 in Agadir, Marokko geboren, kam mit neun Jahren nach Frankreich. Sie studierte Soziologie, verbrachte ein Jahr in Houston, arbeitete als Diamantschleiferin in Genf und etablierte sich dann als Journalistin, Drehbuchautorin und Schriftstellerin. Bei Wagenbach sind die Romane Zorngebete und Mein Vater ist Putzfrau lieferbar.
Preis: CHF 16.90