Alice Ceresa

Der Tod des Vaters

Klappentext:

Eine Familie versammelt sich zur Beerdigung des Vaters: Der Patriarch ist tot, der Thron in der familiären Hierarchie unbesetzt. Und doch bleiben die Hinterbliebenen in den sinnentleerten Gesten der vergangenen Gemeinschaft gefangen.

In einer ebenso nüchternen wie magischen Sprache, frei von Sentimentalität oder ­autobiographischem Realismus entlarvt Alice Ceresa die Mechanismen einer zeitlos erscheinenden sozialen Wirklichkeit. In ihrer sezierenden Poetik verwandelt sich das Leben in die Parodie des gesellschaftlichen Gefängnisses, aus dem der Tod des Vaters dennoch einen Ausweg weist: "Am Ende wird die Familie endlich explodieren" und der Weg wird frei sein für Töchter, die "mit Sicherheit die Welt beherrschen" werden.

Über die Autorin / über den Autor:

Alice Ceresa, geboren 1923 in der Schweiz, lebte bis ihrem Tod 2001 in Rom. Dort stand sie der literarischen Avantgarde ebenso nahe wie der feministischen Bewegung. Ihr Schreiben hinterfragt die sprachlichen und politischen Hegemonien eines exklusiven gesellschaftlichen Wir, ziehlt auf die sprachliche Darstellung dessen, was nicht gesagt werden kann.

Marie Glassl arbeitet als Dramaturgin, Kuratorin, Autorin und Übersetzerin. Seit ihrem Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie in Frankfurt a.M. und Venedig arbeitet sie vor allem an der Schnittstelle zwischen den performativen Künsten und Diskurs. Ihre Praxis und Forschung konzentrieren sich insbesondere auf Materialitäten der Sprache und aktuelle Verflechtungen von Ästhetik und Politiken der Sprache sowie auf die feministische italienische Kunsttradition.

Preis: CHF 25.50
Sprache: Deutsch (aus dem Italienischen von Marie Glassl)
Art: Gebundenes Buch
Erschienen: 2024 (2022)
Verlag: Diaphanes
ISBN: 978-3-0358-0692-2
Masse: 80 S.

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