Juan Goytisolo

La Chanca

Goytisolos Suche nach der Familie eines Freundes im Almería der Franco-Zeit steht im Spannungsfeld zwischen seinem sozialen Engagement für die Belange der Bewohner des Viertels und seiner Faszination von Almería, der lichtdurchfluteten Stadt im Südosten Andalusiens. Der Text erscheint hier zum ersten Mal in deutscher Übersetzung. Goytisolos La Chanca in der einfühlsamen Übersetzung von Einar Schlereth und dem pointierten Nachwort von Felix Hofmann ist nicht nur der Gegenspiegel zu Spanien heute. Der Band demonstriert auf eindringliche, ergreifende Weise in nuce, wo der ästhetische und politische Weg des bedeutendsten spanischen Schriftstellers seinen Anfang nahm. Hans Jürgen Schmitt in Frankfurter Rundschau, 20. Dez. 2001

Klappentext:

Den ganzen Spätnachmittag lang führt mich mein Freund durch sein Reich des Hungers und der Rachitis, des Trachoms und der Lepra, und Luiso wird ganz heiser vom Sprechen, und auf seinem Gesicht zeigt sich eine grimmige Lust, ein wilder und verzweifelter Stolz. Auf derselben Erde, die vor einigen Jahrhunderten Zeugin einer blühenden Zivilisation war, die, vor nicht mal achtzig Jahren, Fabriken besass, Giessereien und Bergwerke, herrscht jetzt das Elend, und der Almerienser führt die Existenz eines Sklaven, der einer barbarischen kolonialen Ausbeutung unterworfen wurde.

Über die Autorin / über den Autor:

Goytisolo wurde 1931 in Barcelona geboren. Schon in der Franco-Zeit galt er als moralisches Gewissen der Nation, viele seiner damals geschriebenen Texte konnten nur im Ausland erscheinen. 2004 wurde er mit dem Juan-Rulfo-Literaturpreis ausgezeichnet. Er lebte viele Jahre in Marrakesch, wo er im Juni 2017 starb.

Preis: CHF 25.90
Sprache: Deutsch (aus dem Spanischen von Einar Schlereth)
Art: Gebundenes Buch
Erschienen: 2001 (1992)
Verlag: Winfried Jenior
ISBN: 978-3-934377-31-8
Masse: 192 S.

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