Abel Quentin

Der Seher von Étampes

Klappentext:

Jean Roscoff versteht die Welt nicht mehr. Eigentlich wollte er mit seinem Buch Der Seher von Étampes eine Hommage auf einen unbekannten afroamerikanischen Dichter schreiben, stattdessen hat er den grössten Literaturskandal in der jüngeren Geschichte Frankreichs ausgelöst. Im Internet wütet ein heftiger Shitstorm, Presse und Rundfunk machen dem pensionierten Akademiker mit Hang zu Alkohol, Nostalgie und Fettnäpfchen öffentlich den Prozess. Der Vorwurf: kulturelle Aneignung. Denn seit Roscoff in den 1980er-Jahren als löwenmähniger Postpunk auf die Strasse ging, haben sich die ideologischen Koordinaten des linken Antirassismus verschoben. Was einst progressiv war, gilt heute als reaktionär.

Wie ein Seismograf für gesellschaftliche Erdbeben verzeichnet Abel Quentin die neuesten Verwerfungen im unwegsamen Terrain der Moral. Mit satirischem Scharfsinn seziert er die Dynamiken des digitalen Meinungskampfes und entwirft ein bissiges Porträt der Medienwelt. Vor allem aber nimmt er seine Figuren beim Wort, folgt ihnen durch ihre höchst unterschiedlichen Milieus und interessiert sich – immer scharfzüngig, nie gnadenlos – für ihr Hadern mit der Welt, den anderen und sich selbst.

Über die Autorin / über den Autor:

Abel Quentin, 1985 in Lyon geboren, arbeitet als Strafverteidiger in Paris und debütierte als Schriftsteller mit einem politischen Thriller über die islamistische Radikalisierung. Sœur, so der Titel, wurde für den Prix Goncourt nominiert, war Finalist des Goncourt des lycéens und erhielt Prix Première. Für seinen zweiten Roman Le voyant d'Étampes erhielt er den Prix Maison rouge und den Prix de Flore

Preis: CHF 34.50
Sprache: Deutsch (aus dem Französischen von Laura Strack)
Art: Gebundenes Buch
Erschienen: 2024 (2021)
Verlag: Matthes & Seitz
ISBN: 978-3-7518-0964-1
Masse: 352 S.

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