Lebensgeschichten aus dem Frauengefängnis
Klappentext:In kurzen Texten Güvenlis kommen die Insassinnen eines Frauengefängnisses in der Türkei zur Sprache und erzählen, wie sie dorthin gekommen sind. Sie sitzen wegen verschiedener Strafttaten ein: die einen kommen wegen Diebstahl immer wieder, die anderen haben noch wegen Mord eine lange Zeit dort zu verbringen, wenn sie sogar nicht mit einer Todesstrafe zu rechnen haben. Unter ihnen sind die politischen Sträflinge, zu denen auch die Autorin zählt, wie wir es von ihrer Biographie her wissen. Sie sind alle unter den menschenunwürdigen Verhältnissen der Gesellschaft unschuldig schuldig geworden.
Die Texte sind im Duktus einer Reportage gehalten und beleuchten einen Aspekt der männerdominierten Gesellschaft. Sie zeichnen dabei keine düsteren Porträts, da sie die souverän-humorvolle Haltung der Figuren gegenüber ihrem Fall und dem Gefängnisalltag hervorheben.
Über die Autorin / über den Autor:Asiye Müjgan Güvenli ist 1957 in Samsun, am Schwarzen Meer in der Türkei geboren. Sie studierte Soziologie an der Universität von Istanbul und arbeitete dort als Journalistin und engagierte sich in der Frauenbewegung. Vor und nach dem Putsch 1980 war sie wegen ihrer politischen Aktivitäten mehrfach in verschiedenen Gefängnissen. Ihre Erinnerungen an diese Zeit schrieb sie als humorvolle Kurzgeschichten nieder, die in ihrem Erstling Tas Duvari Asan Kahkahalar (Gelächter, das Mauern überwindet) veröffentlicht wurden (Ankara 2018, auf Deutsch 2020). 2021 erschien im Verlag Auf der Ruffel Wie ich mich (nicht) integrierte – Flüchtigkeitsfehler, 2021 erschien auch der Gedichtband Perdenin önü / Vor dem Vorhang im Howeg Verlag. Elinden Kaza Çıkan Kadınlar wurde 2024 im Verlag Auf dem Ruffel ins Deutsche übersetzt: Sind immer wir schuldig?
Preis: CHF 23.90