Dževad Karahasan

Tagebuch der Übersiedlung

Klappentext:

Weiss vor Angst und Schlaflosigkeit, machen sie sich auf nachzusehen, was von ihrem Haus übriggeblieben war. Wieder sind sie verschont geblieben: ein Granatsplitter hat nicht den Autor und seine Frau, aber die Bücher getroffen: Gottfried Kellers Grünen Heinrich, Bände von William Faulkner und Nadeshda Mandelstam.

In kurzen, unvergesslichen Szenen beschreibt Dževad Karahasan das Leben im belagerten Sarajevo. Einen Mann, der aus der Warteschlange tritt, sich auf ein Mäuerchen setzt und stirbt. Die Evakuierung der jüdischen Gemeinde. Das absurde Gespräch mit einem französischen Korrespondenten über Hunger und Kälte.

Sarkasmus, Humor, Güte und eine beeindruckende geistige Souveränität charakterisieren die Haltung, mit der Karahasan vom Alltag im Krieg und von der Übersiedlung einer kulturell und religiös polyphonen Stadt in die Sphäre des Idealen schreibt.

Über die Autorin / über den Autor:

Dževad Karahasan, 1953 in Duvno/Jugoslawien geboren, zählt zu den bedeutendsten europäischen Autoren der Gegenwart. Sein umfangreiches Werk umfasst Romane, Essays, Erzählungen und Theaterstücke. Er wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Jeanette Schocken Preis 2019 und mit dem Goethepreis der Stadt Frankfurt 2020. Zuletzt erschienen Der Trost des Nachthimmels und Ein Haus für die Müden (2019). Karahasan ist im Mai 2023 in Graz gestorben.

Katharina Wolf-Griesshaber, geboren 1955 in Stuttgart, promovierte über Danilo Kiš und lebt als freie Übersetzerin in Münster. Sie übersetzte u.a. Werke von Bogdan Bogdanović, Bora Ćosić, Dževad Karahasan und Danilo Kiš. Zusammen mit Ćosić erhielt sie den Albatros-Preis der Günter Grass Stiftung Bremen.

Preis: CHF 33.90
Sprache: Deutsch (aus dem Bosnischen von Katharina Wolf-Griesshaber)
Art: Gebundenes Buch
Erschienen: 2021 (1993)
Verlag: Suhrkamp
ISBN: 978-3-518-42981-5
Masse: 223 S.

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