Tom Kuka

Felsen der Einsamkeit

Klappentext:

Im Roman, Felsen der Einsamkeit, sind Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verflochten und fliessen ineinander wie Gefässe, immer wieder verschmelzen die Rückblicke mit den Erinnerungen und selbst die Personen befinden sich in einer zeitlosen Zeit. Die Romanachse dreht sich um das an 72 Vertretern führender Familien der Çamen – Albaner aus der Küstenregion von Ionischem Meer – verübte Massaker in Paramythia, wohin sie unter dem Vorwand der Friedensverhandlungen vom griechischen Metropoliten eingeladen und aus dem Hinterhalt am Selanbach ermordet wurden. Ihre zwischen zwei Welten umherirrenden Seelen finden keinen Frieden und sie stecken im Fluss auf einem Boot fest, das sie wie die Fähre des Charon in den Hades bringen soll. Das Phantom Avdul versucht, nicht nur seinen Sohn, sondern in der Vergangenheit auch Ferik vor dem sich zusammenbrauenden Unheil zu warnen. Böse Vorzeichen durchziehen die Zeiten und wollen die Menschen dazu anhalten, alles stehen und liegen zu lassen und zu fliehen, um ihr Leben zu retten. Der Feind fordert von ihnen nicht nur ihr Hab und Gut, sondern auch, dass sie ihre Sprache wechseln und ihre Namen ändern und sich vollständig assimilieren, bis ihr Stamm erloschen ist.

Tom Kuka erzählt meisterhaft vom dörflichen Alltag, in dem die Christen und Muslime nur theoretisch getrennt voneinander leben, und der von humorvollen Geschichten begleitet wird, die aus der Unwissenheit und der Angst vor dem Neuen herrühren; er schildert den blutigen, körperlichen Liebeschmerz durch abgeschossene Pfeile und den Eros, der einen um den Verstand bringt. Es ist ein Märchen aus den vergangenen Zeiten über heissblütige Burschen und verspielte Mädchen, über eindrucksvolle Tänze und Nachrichten überbringende Luftwirbel, die Blumen russen und Blut weinen. Hier gibt es keine tonangebenden, prahlerischen Wortführer, sondern nur gutmütige Menschen, die sinnenfroh, stolz und vertrauensvoll nach dem Frieden streben.

Über die Autorin / über den Autor:

Tom Kuka (Enkel Demi) ist ein albanischer Schriftsteller und Journalist. Im November 2016 veröffentlichte er seinen ersten Roman unter dem Pseudonym Tom Kuka. Zwei Jahre später, im November 2018, meldete er sich mit einem weiteren Roman zurück: Gurët e vetmisë (Felsen der Einsamkeit). Für diesen Roman wurde er mit dem nationalen Literaturpreis 2019 ausgezeichnet. Sein Buch Flama (Kalamität) wurde im März 2021 veröffentlicht und Tom Kuka erhielt für den Roman den Literaturpreis der Europäischen Union.

Preis: CHF 26.50
Sprache: Deutsch (aus dem Albanischen von Zuzana Finger)
Art: Broschiertes Buch
Erschienen: 2023
Verlag: Schenk
ISBN: 978-3-949045-15-8
Masse: 224 S.

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