Ivo Andrić

Der verdammte Hof

Klappentext:

In einer der kunstvollsten und umfangreichsten Erzählungen des bosnischen Nobelpreisträgers Ivo Andrić erinnert sich ein Mönch an die Zeit, die er – von den osmanischen Behörden der Spionage verdächtigt – in Istanbuls berüchtigtem Untersuchungsgefängnis, dem "verdammten Hof", verbracht hat: einer Stadt im Kleinen, in der "Schuldige und fälschlich Beschuldigte, Schwachsinnige und Verlorene oder ganz einfach irrtümlich Verhaftete, Menschen aus Istanbul und aus dem ganzen Land", abgeschnitten wie "auf irgendeiner Teufelsinsel", festgehalten, malträtiert und in Angst und Schrecken versetzt werden. Besonders beeindruckt den Mönch die Erzählung eines jungen Türken vom Erbfolgekampf zweier Sultanssöhne und wie der Bruderzwist zu einem Mittel der Auseinandersetzung zwischen "Christenheit" und Osmanischem Reich gemacht wurde. Der verdammte Hof erschien 1954 (deutsch 1957), da war Andrić 62 Jahre alt.

Über die Autorin / über den Autor:

Ivo Andrić, geboren am 9. Oktober 1892 in Dolac bei Travnik/Bosnien, starb am 13. März 1975 in Belgrad. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Sarajewo studierte er an österreichischen Universitäten. Als Anhänger der Bewegung "Junges Bosnien" wurde er von den Österreichern interniert. Erste Veröffentlichungen nach dem Ersten Weltkrieg machten ihn sogleich bekannt. Anfane der 20er Jahre Eintritt in den jugoslawischen diplomatischen Dienst, dem er zuletzt als stellvertretender Aussenminister und dann als jugoslawischer Botschafter in Berlin angehörte, bevor die Deutschen ihn 1941 kurze Zeit internierten. Freigelassen, lebte er zurückgezogen in Belgrad und schrieb in den Kriegsjahren seine berühmtesten Romane, Die Brücke über die Drina und Wesire und Konsuln. 1961 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.

Preis: CHF 17.90
Sprache: Deutsch (aus dem Serbischen von Milo Dor und Reinhard Federmann)
Art: Taschenbuch
Erschienen: 2016 (1954)
Verlag: Suhrkamp
ISBN: 978-3-518-24101-1
Masse: 165 S.

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