Mamoun Fansa, Detlev Quintern (Hrsg.)

Wissenswege als Kulturbrücken

Wissenschaften im Islam (8.-16. Jahrhundert)

Klappentext:

In einer Zeit, in der es um Wissenschaft und Kultur in Mitteleuropa nicht zum Besten stand, blühten diese rund um das arabisch-islamisch geprägte Mittelmeer auf. Zwischen dem 8. und 16. Jahrhundert entstanden Zentren der Gelehrsamkeit und des guten Geschmacks in Damaskus, Bagdad, Kairo, Tunis oder Córdoba. Ihre Geschichte und die ihrer Protagonisten werden hier geschildert.

Historiker erzählten keine Geschichten, sondern entwickelten Wege zu gesicherten Erkenntnissen, Soziologen entwarfen Staatstheorien, die noch heute von Aktualität sind, Therapeuten experimentierten mit neuen und – heute würden wir sagen – sanften Heilmethoden. Gesundheit war in den Alltag eingewoben. Musik entsprach nicht nur ästhetischem Hörempfinden, sondern wurde auch in der Therapie angewandt. Kunst wirkte beruhigend. Denn Spiritualität wurde nicht als Gegensatz zu Wissenschaftlichkeit verstanden.

Die Geschichte der Geistes- und Kulturwissenschaften, die noch nicht eindeutig von den Naturwissenschaften getrennt waren, ist ohne Kenntnis der Werke eines al-Tabaris, al-Farabis, Ibn Sinas oder Ibn Khalduns unvollständig. Albrecht Dürer waren die grossen Leistungen arabischer Wissenschaftler noch gegenwärtig. Erst in den folgenden Jahrhunderten gingen sie dem europäischen Geschichtsdenken weitestgehend verloren.

Auf dem Boden griechischer, indischer, persischer und syrischer Quellen bewahrten die arabisch-islamischen Kulturwissenschaften nicht nur das Wissen der Antike, sondern leisteten einen unschätzbaren Beitrag zum universellen Erkenntnisforschritt. Diese Zusammenhänge in einem Disziplinen übergreifenden Sinne nachzuvollziehen und für eine interessierte Leserschaft aufzubereiten, ist das Anliegen dieses Buches.

Über die Autorin / über den Autor:

Prof. Dr. Mamoun Fansa, geboren in Aleppo, siedelte 1967 nach Deutschland um. Er studierte Kunst an der Fachhochschule für Kunst und Design in Hannover sowie von 1972 bis 1979 Nordeuropäische Archäologie an den Universitäten Hannover und Göttingen. In den Jahren 1978 bis 1987 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Denkmalpflege in Hannover beschäftigt, im Anschluss daran zunächst Abteilungsleiter und schliesslich Leitender Museumsdirektor am Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg. Hier ermöglichte er zahlreiche Ausstellungen über die historische Beziehung zwischen dem Orient und Europa. Seit 2011 wohnt Mamoun Fansa in Berlin und war bis 2016 Vorsitzender des Fördererkreises Museumsdorf Düppel, Berlin/Zehlendorf. Seit Februar 2017 ist er der Vorsitzende des Vereins "Freunde der Altstadt von Aleppo" und seit 2016 Mitglied des Archaeological Heritage Network und des Deutschen Archäologischen Instituts.

Dr. Detlev Quintern studierte u.a. Arabistik und Orientalistik in Hamburg und Leipzig, sowie International Economics und Politikwissenschaft in Bremen, wo er 2004 in früher arabischer Ideen- und Wissensgeschichte promovierte. Seit 2011 ist er Direktor für Lehre und Entwicklung an der Prof. Dr. Sezgin Forschungsstiftung für die Geschichte der Wissenschaften im Islam in Istanbul und lehrt an den Universitäten in Istanbul und Bremen. Darüber hinaus kuratiert er wissenschafts- und kulturhistorische Ausstellungen.

Preis: CHF 35.90
Sprache: Deutsch
Art: Gebundenes Buch
Erschienen: 2017
Verlag: Nünnerich-Asmus
ISBN: 978-3-96176-009-1
Masse: 144 S.

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