Lizzie Doron

Sweet Occupation

Ein Buch, das – einmal geöffnet – nicht ungelesen weggelegt werden kann! Die Gedanken von Lizzie Doron und ihren Gesprächspartnern bestechen in ihrer Menschlichkeit und überzeugen durch ihre Offenheit. Die Autorin lässt die Leserin und den Leser an ihren Überlegungen und Ängsten vor und während der Treffen mit den Radikalen teilhaben und ermöglicht dadurch eine bewegende, ungeschminkte Innenansicht. Wir erleben, wie sich Türen hin zu diesen Gesprächspartnern im Innern von Lizzie Doron öffnen. Dies verunsichert sie gleichsam, wie es sie stärkt. Lizzie Doron ringt mit ihren eigenen Ängsten und Ansichten, legt sie offen und gibt Menschen, die sich, nachdem sie die Erfahrung des Tötens gemacht haben, entschlossen haben, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben, die Möglichkeit ihre Perspektive darzulegen. Ein einzigartiges Buch zu einem scheinbar unüberwindbaren Konflikt. Ein kraftvoller und intelligenter Beitrag zu Palästina und Israel.  ap

Klappentext:

Sie sind in der Mitte ihres Lebens. Fünf Männer. Die verurteilten ehemaligen Terroristen Mohammed, Suliman und Jamil aus den besetzten Gebieten, sowie die israelischen Refuseniks Chen und Emil, die als Soldaten den Dienst an der Waffe schliesslich verweigert haben. Fünf Männer, die im Gefängnis sassen und, nachdem sie wieder frei kamen, die Combatants for Peace-Bewegung gründeten, entschlossen, ihr Leben von Grund auf zu ändern. Mohammed, der über Facebook vom Erfolg ihres Buches Who the Fuck is Kafka? erfuhr, nahm zuerst Kontakt zu Lizzie Doron auf. Und so traf sie ihre Feinde und Widersacher: die Palästinenser, die ihr Volk töten wollten, und die Israelis, die sich weigerten, ihr Land zu verteidigen.

Ein Jahr lang hörte sie ihnen zu. Liess sich ein auf Kindheitserinnerungen, auf Gefühle und auf Vorurteile, auf Träume und Ängste, – immer in dem verstörenden Wissen, diese Männer haben getötet, und die, die nicht getötet haben, haben das Töten nicht verhindert. Entstanden ist ein ergreifendes Dokument über die Autorin selbst und über einst Radikale, die dem sinnlosen Hass eine Perspektive entgegensetzen: dass Worte stärker sind als Molotowcocktails, Handgranaten oder Steine. Und dass oft diejenigen Rettung bringen, die nicht mit dem Strom schwimmen.

Die Tragödie des Anderen zu verstehen, ist die Voraussetzung, um einander keine weiteren Tragödien zuzufügen.

Über die Autorin / über den Autor:

Lizzie Doron, 1953 in Tel Aviv geboren, lebt noch heute dort und seit einigen Jahren auch in Berlin. Bereits mit ihrem ersten Roman Warum bist Du nicht vor dem Krieg gekommen? machte sie sich einen Namen. Weitere preisgekrönte Romane, meist um die "Zweite Generation" kreisend, folgten. Mit ihrem dokumentarischen Roman Who the Fuck is Kafka (2015) gelang ihr der Durchbruch. Sweet Occupation setzt ihre Hinwendung zu politischen Themen – dem Schicksal von Palästinensern und Juden, der Vision eines friedlichen Zusammenlebens – auf radikale Weise fort.

Mirjam Pressler wurde 1940 in Darmstadt geboren, studierte an der Akademie für bildende Künste in Frankfurt a.M. und arbeitete danach in verschiedenen Berufen, u.a. in einem Kibbuz in Israel. Ihr erzählerisches Werk und ihre Übersetzungen aus dem Hebräischen wurden vielfach ausgezeichnet, u.a. mehrfach mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis. Sie lebt in Landshut.

Preis: CHF 16.50
Sprache: Deutsch (aus dem Hebräischen von Mirjam Pressler)
Art: Taschenbuch
Erschienen: 2019 (2017)
Verlag: dtv
ISBN: 978-3-423-14691-3
Masse: 204 S.

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