Cay Rademacher

Ein letzter Sommer in Méjean

Vor dreissig Jahren hat die Clique um Michael Schiller Ferien in Méjean gemacht, im Ferienhaus dessen Eltern. Damals haben sich die sechs Freunde und Freundinnen erst gerade auf ihre jeweiligen Lebenswege aufgemacht, jetzt sind sie Bankangestellte, Künstler, Lehrerin, arbeitslose Professoren und Ministerin. Doch ein Brief genügt, um sie alle aus ihren jeweiligen Leben zu reissen und wieder nach Méjean zu holen. Denn damals ist Michael Schiller ermordet worden – noch immer ungeklärt. Nicht nur sie treffen sich dort, auch die Polizei ist informiert und hat Renard, einen erst gerade von einer schweren Krebserkrankung genesenen Kommissar zur Ermittlung nach Méjean geschickt. Aber auch die Nachbarn, der Urlaubsflirt, der Restaurantbesitzer und seine Kellnerin sind in Méjean. Und langsam beginnen sich die Fäden zu entwirren ...

Es lässt sich prächtigst eintauchen in dieses Kammerstück von Cay Rademacher. Wie auch Méjean scheint die Handlung von der Welt irgendwie losgelöst zu sein. Was aber keinen Abbruch tut, sondern es erlaubt, sich auf gut 400 Seiten voll auf diese Handvoll Personen einzulassen, die an ihre Erlebnisse von vor dreissig Jahren erinnert werden, wo lang vergessene Geheimnisse zum Vorschein kommen, Feindschaften, Demütigungen, Rachegefühle. Ein wahres Kammerstück auch in dem Sinn, dass es für die ProtagonistInnen fast unmöglich scheint, diese Kammer zu verlassen. Und als Lesende ebensowenig! cn

Klappentext:

Méjean, ein Fischerdorf an der Côte Bleue, in dem Bewohner und Gäste die ersten heissen Tage geniessen. Bis fünf Fremde aus Deutschland anreisen. Mit ihnen kehren die düsteren Erinnerungen an ein seit dreissig Jahren ungelöstes Verbrechen zurück – und damit Misstrauen, Angst und Hass.

Sommer 1984: Claudia und Dorothea, Oliver, Barbara, Rüdiger und Michael haben gerade Abitur gemacht. Die Clique verbringt einen letzten gemeinsamen Urlaub im Ferienhaus von Michaels Eltern und verlebt eine grossartige Zeit. Bis eines Nachts Michael zum Schwimmen in eine Bucht geht und nicht wieder auftaucht. Am nächsten Tag wird seine Leiche gefunden, und es ist klar: Es handelt sich um Mord. Doch die Polizei findet keinen Schuldigen, weder unter den Deutschen noch unter den Einheimischen. Nun, im Sommer 2014, sind die fünf überlebenden Freunde von einst wieder zusammen in Méjean. Sie haben sich längst aus den Augen verloren. Manche haben Karriere gemacht, andere sind gescheitert. Aber sie alle haben einen Brief erhalten, der sie an diesen Ort zurückzwingt. Auch Commissaire Renard aus Marseille reist an, der ebenfalls ein Schreiben erhalten hat. Denn in diesem Sommer in Méjean, so verspricht der anonyme Absender, werden sie endlich Michaels Mörder finden ...

Über die Autorin / über den Autor:

Cay Rademacher, geboren 1965, ist freier Journalist und Autor. Bei DuMont erschienen seine Kriminalromane aus dem Hamburg der Nachkriegszeit: Der Trümmermörder (2011), Der Schieber (2012) und Der Fälscher (2013). Seine Provence-Krimiserie umfasst: Mörderischer Mistral (2014), Tödliche Camargue (2015), Brennender Midi (2016), Gefährliche Côte Bleue (2017) und Dunkles Arles (2018). Zuletzt erschien der Kriminalroman Ein letzter Sommer in Méjean (2019). Cay Rademacher lebt mit seiner Familie in der Nähe von Salon-de-Provence in Frankreich.

Preis: CHF 17.90
Sprache: Deutsch
Art: Taschenbuch
Erschienen: 2020 (2019)
Verlag: Dumont
ISBN: 978-3-8321-6525-3
Masse: 463 S.

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