Isabelle Autissier

Acqua Alta

Die Möglichkeit für eine Katastrophe bildet den Boden dieses Venedig-Romans, der nach der Katastrophe einsetzt. Ein starkes Hochwasser hat die Stadt zum Einstürzen gebracht – Venedig ist zerstört, seine Einwohner:innen unter den Trümmern begraben. Unter den wenigen, die überlebt haben, ist auch Guido, der Wirtschaftsrat der Stadtregierung. Er war Feuer und Flamme für die technischen Lösungen zum Schutze der Stadt, das MO.S.E.-Schutzschild gegen die Hochwasser, und ebenso für die Ankurbelung des Tourismus in der Stadt, um noch mehr verdienen zu können. Anders seine Ehefrau Maria Alba, die aus einer alten venezianischen Dogen-Familie stammt, und auch ganz anders als seine Tochter Léa. Sie versucht die Ökologie der Stadt auf immer vehementere Art und Weise zu retten.

Der Roman zeigt die verschiedenen Haltungen zum Umgang mit einem so bedrohten Ort wie Venedig schön auf. Und als Lesende erfährt man einiges über die Geschichte der Stadt, über die Anfänge ihrer Zerstörung und über die verschiedenen Bestrebungen zu ihrer Rettung. Ein Denkmal für Venedig, das es hoffentlich noch lange geben wird. cn

Klappentext:

2021: Venedig ist von den Wassermassen eines letzten Acqua alta verschlungen worden. Guido Malegatti, einer der Überlebenden, fährt mit dem Boot durch die Ruinen, auf der Suche nach Frau und Tochter. Zwei Jahre zuvor: Angesichts des drohenden Meeresspiegelanstiegs bahnt sich der Konflikt innerhalb der Familie an. Guido als Wirtschaftsrat schwört auf den Tourismus und die Segnungen der Technik. Seine Frau Maria Alba schwelgt in der vergangenen Pracht einer Stadt am Rande des Zusammenbruchs. Und ihre 17-jährige Tochter Léa wird in dem Versuch, die geliebte Stadt zu retten, zur Gegnerin ihres Vaters.

Isabelle Autissier entwirft das so dramatische wie realistische Szenario vom Untergang Venedigs. Mitreissend zeichnet sie aus der Perspektive dreier Familienmitglieder nach, wie es zur Katastrophe kommt, und stellt uns alle vor die Frage: Wie würde ich mich verhalten?

Über die Autorin / über den Autor:

Isabelle Autissier, 1956 in Paris geboren und dort aufgewachsen, lebt heute in La Rochelle. 1991 machte sie Furore als erste Frau, die allein im Rahmen einer Regatta die Welt umsegelte. Seit den Neunzigerjahren widmet sie sich dem Schreiben und war von 2009 bis 2021 Präsidentin des WWF Frankreich. Zuletzt erschien im mareverlag ihr bei Publikum und Presse erfolgreicher Roman Klara vergessen (2020). Ihr Roman Herz auf Eis (mare 2017) war für den Prix Goncourt nominiert, wurde Spiegel-Bestseller und für das Kino adaptiert.

Preis: CHF 31.90
Sprache: Deutsch (aus dem Französischen von Kirsten Gleinig)
Art: Gebundenes Buch
Erschienen: 2024 (2022)
Verlag: mare
ISBN: 978-3-86648-708-6
Masse: 207 S.

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