Giorgio Bassani

Die Brille mit dem Goldrand

Klappentext:

Kurz gesagt: Er ist allseits beliebt, vermag mit seiner angenehmen Art auf den ersten Blick Vertrauen zu erwecken. Seine Praxis ist modern, elegant eingerichtet, und dennoch behandelt er auch weniger vermögende Patienten für ein moderates Honorar. Doktor Fadigati geniesst hohes Ansehen in der besseren Gesellschaft Ferraras. Nur dass er immer noch nicht verheiratet ist, kann keiner so recht verstehen.
Als Gerüchte aufkommen, Fadigati sei dem eigenen Geschlecht zugetan, wird gnädig der Deckmantel des Tuschelns hinter vorgehaltener Hand darübergelegt – solange Fadigati die Fassade der Wohlanständigkeit aufrechterhält. Als er sich in einen sportlichen Studenten verliebt, der ihn vor den Augen der versammelten Ferrareser Gesellschaft zum Idioten macht, wird der Stab des Spotts über ihn gebrochen.

Erzählt wird die Geschichte von einem jüdischen Mitstudenten des skrupellosen Schönlings – einem Erzähler, den der aufkommende Antisemitismus des faschistischen Italien ein feines Gespür für den Stimmungswandel im Bürgertum entwickeln liess. Bassani zeichnet in Die Brille mit dem Goldrand ein präzises Portrait der guten Gesellschaft und erzählt von den Umständen, unter denen diese gute Gesellschaft ihr Fähnchen in den (faschistischen) Wind hängt.

Über die Autorin / über den Autor:

Giorgio Bassani, geboren 1916 in Bologna, lebte bis 1943 in Ferrara. Beteiligte sich am Widerstand; nach der Befreiung Italiens arbeitete er als Schriftsteller, Redakteur und Lektor. Er erhielt 1956 für die Ferrareser Geschichten den Premio Strega, für Die Gärten der Finzi-Contini 1962 den Premio Viareggio sowie 1969 für sein Gesamtwerk den Nelly-Sachs-Preis der Stadt Dortmund. Bassani starb nach langer Krankheit 2000 in Rom.

Preis: CHF 30.50
Sprache: Deutsch (aus dem Italienischen von Herbert Schlüter)
Art: Gebundenes Buch
Erschienen: 2023 (1958)
Verlag: Wagenbach
ISBN: 978-3-8031-1242-2
Masse: 144 S.

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