Beatrice Salvioni

La Malnata

Francesca und Maddalena, zwei zwölf/dreizehnjährige Mädchen, unterscheiden sich fast auf allen Ebenen. Während Francesca aus einer gutbürgerlichen Familie kommt und ihr Vater eine kleine Fabrik besitzt, lebt Maddalena mit ihren beiden Geschwistern mit der Mutter nach dem Tod ihres Vaters in einer bescheidenen Arbeiterwohnung. Francesca wird von den Eltern angehalten, sich an die Konventionen zu halten, eine gute Tochter zu sein, ihre Familie nicht zu beschämen. Doch sie interessiert sich viel mehr für Maddalena, genannt die Malnata, diejenige, die Unglück bringt. Die Malnata ist frei von Konventionen, sie spielt wilde Spiele am Flussufer, kümmert sich nicht um den Zustand ihrer Kleidung und ist stolz auf ihre Schrammen und Narben. Francesca ist glücklich, als sie die Freundin von Maddalena sein darf.

Vor dem Hintergrund des Jahres 1936/37, Italien wird von den Faschisten regiert und schickt Soldaten nach Äthiopien, entwickelt sich diese Freundschaft. Wie stellen sich die beiden Familien zur faschistischen Politik, wie gehen sie mit den neuen Vorschriften um, wie positionieren sie sich in der Gesellschaft? Kleine Szenen aus dem Schulalltag oder vom sonntäglichen Kirchgang bringen den Lesenden die Stimmung dieser Zeit sehr nahe.

Die Geschichte der Freundschaft zwischen den beiden Mädchen ist auch – oder in erster Linie – eine Geschichte der Befreiung. Der Befreiung von Konventionen, von Heuchelei, vom Duckmäusertum. Und es ist auch eine Selbstbehauptung, gegenüber gesellschaftlichen Zwängen, aber auch insbesondere gegenüber Männern, die sich der patriarchalen Überlegenheit gewiss sind. Diese Befreiung ist in einer Intensität dargestellt, die man als Lesende fast physisch nachempfindet. Sehr lesenswert! cn

Klappentext:

Monza, marzo 1936: sulla riva del Lambro, due ragazzine cercano di nascondere il cadavere di un uomo che ha appuntata sulla camicia una spilla con il fascio e il tricolore. Sono sconvolte e semisvestite. È Francesca a raccontare in prima persona la storia che le ha condotte fino a lì. Dodicenne perbene di famiglia borghese, ogni giorno spia dal ponte una ragazza che gioca assieme ai maschi nel fiume, con i piedi nudi e la gonna sollevata, le gambe graffiate e sporche di fango. Sogna di diventare sua amica, nonostante tutti in città la considerino una che scaglia maledizioni, e la disprezzino chiamandola Malnata. Ma quella sua aria decisa, l'aria di una che non ha paura di niente, la affascina. Sarà il furto delle ciliegie, la sua prima bugia, a farle diventare amiche. Sullo sfondo della guerra di Abissinia, del dolore per la perdita e degli scompigli dell'adolescenza, Francesca impara con lei a denunciare la sopraffazione e l'abuso di potere, soprattutto quello maschile, nonostante la riprovazione della comunità.

Über die Autorin / über den Autor:

Beatrice Salvioni è un'autrice italiana. Laureata in Filologia moderna presso l'Università Cattolica di Milano, ha frequentato inoltre la scuola Holden. Nel 2021 ha vinto il premio Calvino nella sezione racconti inediti con l'opera, Il volo notturno delle lingue mozzate. Nel 2023 esce per Einaudi La Malnata, in contemporanea con Francia, Spagna, Grecia, Repubblica Ceca, Turchia, e Bulgaria.

Preis: CHF 23.60
Sprache: Italienisch
Art: Broschiertes Buch
Erschienen: 2023
Verlag: Einaudi
ISBN: 978-88-06-25324-0
Masse: 248 S.

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