Gemeinsam streifen wir mit der Autorin während vier Monaten durch Venedig und lernen auch die Wohnstätte ihrer Writer-in-Residence kennen. Sie scheint akribisch jede Kirche der Lagunenstadt zu besichtigen, was jedoch ein Ding der Unmöglichkeit ist, angesichts der mehr als 160 Kirchen in dieser Stadt. Es sind Ankerpunkte, diese Kirchen, in denen sie, die Sucherin, Ruhe findet.
Die Glocken von San Pantalon ist kein Kunstführer. Das Buch listet zwar Sehenswürdigkeiten auf, jedoch ist es vor allem ein Tagebuch, in dem wir zwischen den Erinnerungen von Klara Obermüller hin- und hergondeln. Die 80jährige Autorin lässt uns teilhaben an intimen Erinnerungen und innigen Gedanken, die sich angesichts des wohl bald möglichen Todes formen. Venedig ist für Klara Obermüller vor allem inspirierende Kulisse, und doch erfahren wir einiges über die Befindlichkeit dieses sagenumwobenen Ortes. Ein ruhiges und ehrliches Buch. Eine schöne Ergänzung zum herkömmlichen Reiseführer. ap
Klappentext:Für ihr 2016 erschienenes Buch Spurensuche hat Klara Obermüller eine Reihe von Auszeichnungen erhalten, darunter auch ein Writer-in-Residence-Stipendium der Forbergstiftung in Venedig. Vier Monate, von Dezember 2017 bis April 2018, hat sie, frei von jeglicher Verpflichtung, im Palazzo Castelforte verbracht und sich dabei vom Geläut der Glocken von San Pantalon durch den Tag begleiten lassen. Von diesem Aufenthalt hat Klara Obermüller ein Tagebuch mitgebracht, das jetzt in Buchform vorliegt. Darin lädt die Autorin ihre Leserinnen und Leser ein, sie auf ihren Streifzügen durch die Lagunenstadt zu begleiten. Sie lässt sie teilhaben an ihren ganz persönlichen Betrachtungen zum Leben, zum Älterwerden, zu Vergänglichkeit und Tod. Und wie schon in ihrem Buch Spurensuche nimmt sie Sie mit zu den Orten der Erinnerung, die in ihrem Leben eine besondere Rolle gespielt haben.
Zum Abschluss des Buches verrät Klara Obermüller ihre ganz persönlichen Lieblingsorte – Plätze, Museen, Kirchen, Geschäfte, Restaurants und Bars – und gibt Einblick in ein Venedig, wie es sich nicht in drei Tagen erkunden lässt.
Über die Autorin / über den Autor:Klara Obermüller, 1940 in St. Gallen geboren, ist in Zürich aufgewachsen, wo sie auch die Schulen besuchte, deutsche und französische Literatur studierte und mit einer Arbeit über "Melancholie in der deutschen Lyrik des Barock" promovierte. Schon während des Studiums wandte sie sich dem Journalismus zu, arbeitete zunächst beim du, später bei der NZZ und schliesslich, nach Jahren freiberuflicher Tätigkeit, bei der Weltwoche. Von 1996 bis zu ihrer Pensionierung Ende November 2001 moderierte Klara Obermüller die Sendung "Sternstunde Philosophie" des Schweizer Fernsehens DRS. Heute ist sie als freiberufliche Publizistin tätig.
Preis: CHF 34.80