Paolo Rumiz

Via Appia

Ein flüssig formulierter Reisebericht voller interessanter Details aus der antiken Vergangenheit, über die Folgen der Einigung Italiens, den Machenschaften der Faschisten und Mafiosi und dies immer auch in Verbindung mit dem gegenwärtigen Italien, dem die Gruppe auf der Suche nach der verlorenen Via Appia begegnen. Zusammen mit seinen Wandergenoss:innen begeht, sucht und findet Paolo Rumiz die älteste "Autobahn" Europas, die von Rom nach Brindisi führt. Während 29 Tagen dürfen wir Leserinnen und Leser den Autor begleiten, sei es beim Sinnieren über die Beziehung der Italienerinnen und Italiener zur Antike, der Rolle der katholischen Kirche oder des geeinten Italiens in der Umdeutung der Antike und der damit einhergehenden Folgen. So wird diese Wanderung zunehmend zu einem politischen Unterfangen. Die Rettung dieser Strasse entwickelt sich zum Symbol für eine Streitschrift zur Rettung der Bedeutung der Res Publica im Gegensatz zum Krebsgeschwür der Privatisierung, das ungehindert wuchert. Faszinierend! Unbedingt zu lesen, nicht nur für Reisende nach Süditalien. ap

Klappentext:

Die Via Appia wiederentdecken, Europas erste grosse Strasse erwandern – davon träumte Italiens berühmtester Reisender schon lange. Über 540 km führt die legendäre Römerstrasse, 1000 Jahre älter als der Jakobsweg, vom Zentrum der Antike nach Brindisi, dem Tor zum Osten. Jahrhunderte der Vernachlässigung und Ignoranz haben sie beinahe aus dem Gedächtnis gelöscht.

Mit einer Handvoll passionierter Reisegenossen folgt Rumiz den Spuren von Horaz und dem hl. Petrus, der Langobarden, Sarazenen und Normannen: Sie stossen auf antike Villen und überwucherte Baudenkmäler, erkunden mittelalterliche Kirchen und Burgen, aber auch die Wunder der Gastfreundschaft, die Düfte und Genüsse des Südens. Selbst wo endlose Kornfelder und Autobahnen die Via Appia verbergen, ist sie noch da und weist den Weg zum Herzen des Mittelmeers.

Hier eine Rezension zum Buch aus der Süddeutschen Zeitung.

Über die Autorin / über den Autor:

Paolo Rumiz, geboren 1947 in Triest. Er berichtete für die Tageszeitung La Repubblica über den Afghanistan- und den Jugoslawien-Krieg. Zahlreiche Essays, Romane und Erzählungen über seine Reisen an die entlegensten Orte Europas. Seine Bücher stehen kontinuierlich auf den italienischen Bestsellerlisten. Bei Folio sind erschienen: Der Leuchtturm (2017), Die Seele des Flusses (2018).

Preis: CHF 35.90
Sprache: Deutsch (aus dem Italienischen von Karin Fleischanderl)
Art: Gebundenes Buch
Erschienen: 2019 (2016)
Verlag: Folio
ISBN: 978-3-85256-774-7
Reihe: Transfer Europa
Masse: 336 S.

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