Agustín Martínez

La Mauvaise Herbe

Von der ersten Seite an gerät man in den festen Griff des kleinen Dorfes Portocarrero, im Süden Spaniens, in der Provinz Almería. Heiss ist es dort, unwirtlich, öd. Als Jacobo und Irene mit ihrer Tochter Miriam dort ankommen, nachdem Jacobo seine Stelle verloren hat und keine neue gefunden hat, treffen sie auf ein kleines Universum mit festgeschriebenen Rollen und Verpflichtungen. Die 13-jährige Miriam möchte um keinen Preis der Welt dort bleiben. Auch Jacobo und Irene tun sich schwer mit ihrem neuen Umfeld. Jacobo beginnt zu trinken, Irene ist immer seltener zuhause. Dann kommt es zu einem Überfall: Jacobo und Irene werden in ihrem Haus überfallen, Irene verliert ihr Leben, Jacobo ist schwer verletzt im Spital. Miriam hat die Nacht bei einer Freundin verbracht. Und steht nach kurzer Zeit als Hauptverdächtige da, die zwei Kriminellen den Auftrag zum Mord an ihren Eltern gegeben haben soll ...

In Windungen und Wendungen dringen wir in den Köpfen der einzelnen Protagonist:innen in das Dickicht der Geheimnisse von Portocarrero ein, in dessen Geschichte, in die einzelnen Schicksale, Verpflichtungen, Schulden ... Zusammen mit Nora, der Anwältin von Miriam, die fest von deren Unschuld überzeugt ist, wollen wir ganz dringend die Verwicklungen entwirren und die Geheimnisse lüften.

Martínez gelingt ein sehr spannender Text, der gleichzeitig ein differenziertes Bild des Lebens in der spanischen Provinz zeichnet. Nicht nur, dass die Leute durch die Wirtschaftskrise aus ihren Arbeitsstellen und ihren Leben herauskatapultiert werden. Oft werden sie in Kontexte katapultiert, die fein austariert sind, wo die Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse klar geregelt sind. Vielleicht so ähnlich wie in den spanischen Gemeinden im ausgehenden 19. Jahrhundert, wo ein Dorfvorsteher alle Fäden in der Hand hielt und Geld und Arbeit je nach Loyalität an die Bewohner:innen verteilte. cn

Klappentext:

Après avoir perdu leur emploi, Jacobo et Irene quittent Madrid pour une vieille ferme délabrée dans un petit village près d'Almería, le temps de se retourner. À leur traîne: Miriam, leur adolescente boudeuse, furieuse de venir s'enterrer dans ce trou aux allures de Far West andalou. Les habitants du village vivent en autarcie, le clan a ses lois tacites et un chef qui régente son monde depuis sa splendide villa sur la colline.

Quelques mois plus tard, alors que leur fille passe la nuit chez une amie, Jacobo et Irene sont violemment attaqués chez eux. Irene est tuée, Jacobo plongé dans le coma. Quand il se réveille enfin, la police lui révèle le nom du probable commanditaire: Miriam.

Dans une ambiance claustrophobique, ce thriller obsessif met en scène une kyrielle de relations toxiques qui interrogent sur l'éternelle raison du plus fort, l'usure du couple, la fragilité de l'adolescence.

Über die Autorin / über den Autor:

Né à Lorca, en Murcie, en 1975, Agustín Martínez a d'abord travaillé dans la publicité avant de se consacrer à l'écriture de scénarios. On lui doit un premier roman remarqué: Monteperdido. On sait désormais qu'il se cache également, avec Jorge Díaz et Antonio Mercero, sous le pseudonyme de Carmen Mola, qui a reçu le très prestigieux prix Planeta en 2021.

Preis: CHF 16.90
Sprache: Französisch (aus dem Spanischen von Amandine Py)
Art: Taschenbuch
Erschienen: 2022 (2017)
Verlag: Actes Sud
ISBN: 978-2-330-16349-5
Reihe: Babel
Masse: 500 S.

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