Ana Iris Simón

Mitten im Sommer

Klappentext:

"Ich beneide meine Eltern um ihr Leben in meinem Alter." So beginnt Ana Iris Simóns bedingungslose Ode an eine Welt, die es nicht mehr gibt, an eine Zeit und einen Ort, die heute exotisch und unwirklich erscheinen. Man sprach damals zwar noch nicht über Empowerment und Political Correctness, aber das Leben war charmant, authentisch, exzentrisch, unnachahmlich und – jedenfalls für Ana Iris – funkelnd und fröhlich.

Ihre Geschichte ist die Geschichte junger Menschen ihrer Generation, auch ausserhalb Spaniens. Ana Iris wurde in einem Dorf in der Mancha geboren und war doch erst zehn, als sie das Meer zum ersten Mal sah. Während der Schulferien verkaufte sie mit den Grosseltern Nippes auf Jahrmärkten. Ihre Eltern arbeiteten, um die Familie zu ernähren und das Haus abzubezahlen. Als Ana Iris nach Madrid zieht, um zu studieren, schämt sie sich für ihre Herkunft und wirft sich in das wilde Leben, um die Provinz zu vergessen – um mit Anfang dreissig zu begreifen, dass sie auf Treibsand steht. Sie hat zwar ein iPhone und einen Reisepass mit unzähligen ausländischen Zollstempeln, aber höchstens einen befristeten und schlecht bezahlten Aushilfsjob, und sie lebt noch in einer Wohngemeinschaft, während die Eltern in ihrem Alter bereits zwei Kinder und ein Haus hatten.

Mit ihrer frischen und poetischen weiblichen Stimme und ihren starken Ansichten zu Klasse und Diversität geriet Ana Iris Simón ungewollt zwischen die verhärteten politischen Fronten und stellte die spanische Kulturwelt auf den Kopf.

Über die Autorin / über den Autor:

Ana Iris Simón wurde 1991 geboren. Sie studierte audiovisuelle Kommunikation an der Universität Rey Juan Carlos südlich von Madrid. Danach faltete sie T-Shirts bei Desigual und jobbte als Sicherheitsbeauftragte bei der Telefónica de la Gran Vía. Sie arbeitete als Redakteurin bei Vice und als Drehbuchautorin bei der RTVE und verlor bereits vor ihrem dreissigsten Geburtstag dreimal ihre Anstellung aufgrund betrieblicher Massenentlassungen. Heute lebt sie mit ihrer Familie in einer Provinzstadt südlich von Madrid. Mitten im Sommer ist ihr erstes Buch.

Svenja Becker arbeitet nach ihrem Studium der VWL und der Spanischen Sprach- und Literaturwissenschaft seit über zwanzig Jahren als Übersetzerin aus dem Spanischen. Zu den von ihr übersetzten Autorinnen und Autoren gehören Isabel Allende, Milena Busquts, Juan Carlos Onetti und Camila Sosa Villada.

Preis: CHF 32.90
Sprache: Deutsch (aus dem Spanischen von Svenja Becker)
Art: Gebundenes Buch
Erschienen: 2022 (2020)
Verlag: Hoffmann und Campe
ISBN: 978-3-455-01482-2
Masse: 254 S.

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