Santiago Lorenzo

Wir alle sind Widerlinge

Klappentext:

In Notwehr verletzt Manuel einen Polizisten und taucht in einem verlassenen Dorf in der Nähe von Madrid unter. Dort lebt er zurückgezogen und gibt sich mit dem wenigsten zufrieden. Handwerklich begabt und voller Ideen richtet er sich in seinem Zufluchtsort ein. Genügsamkeit und Zeit sind sein Kapital, Einsamkeit und Kargheit werden seine Gefährten. Manuel findet das Glück. Bis Menschen aus der Grossstadt das Haus nebenan beziehen. Die Ruhe ist dahin. Es wird gelärmt, gepöbelt, gefeiert, und Manuel beschliesst, seine Freiheit zu verteidigen.

Wir alle sind Widerlinge ist ein gleichermassen politischer wie poetischer Roman. In einer ganz eigenen Sprache beschreibt das Buch die Vertreter einer neuen Gesellschaftsschicht: Die Vulgst, die ausschliesslich Klischees von sich geben, ihr letztes Geld in Dinge stecken, die niemand braucht, und jedem Gerücht, das ihnen zu Ohren kommt, Glauben schenken.

Dieser Roman ist so gut, weil er von uns handelt. Eine witzige und gleichzeitig schonungslose Satire auf eine Welt, die alle unter sich begräbt, die sich nicht an ihre bedeutungslosen Regeln halten. Ein Roman über einen Mann, der nur überleben kann, indem er alles hinter sich lässt.

Über die Autorin / über den Autor:

Santiago Lorenzo wurde 1964 im Baskenland geboren. Er führte Regie bei mehreren Kurz- und Kultfilmen und gewann einen Goya. Doch dann hatte er genug von der lauten Welt des Films, verliess Madrid und liess sich in einem Dorf mit nur sieben Einwohnern nieder. Dort ereilte ihn nicht nur die Erkenntnis, dass er immer weniger brauchte, je weniger er hat, sondern auch, dass er seine Geschichten erzählen will. Wir alle sind Widerlinge erklomm in Spanien kurz nach Erscheinen alle Bestsellerlisten. Doch der Erfolg hat Santiago Lorenzos Leben nicht verändert. Er sammelt weiter Feuerholz, baut Modelle und Möbel und macht sich seinen Kaffee mit einer klapprigen italienischen Maschine. Doch hauptsächlich schreibt er – kurz gesagt: Er tut, was er will.

Karolin Viseneber ist Literaturübersetzerin und promovierte Literaturwissenschaftlerin. Nach Stationen in London und Berlin lebt sie heute in Freiburg und übersetzt Romane, Sach- und Kinderbücher aus dem Englischen und Spanischen.

Daniel Müller lebt in Berlin-Wedding und überträgt seit mehr als fünfzehn Jahren Texte aus dem Englischen und Spanischen ins Deutsche – unter anderem auch Bücher von Kiko Amat, Bruce Springsteen, James Lee Burke, Irvine Welsh und Bruce Dickinson.

Preis: CHF 27.90
Sprache: Deutsch (aus dem Spanischen von Karolin Viseneber, Daniel Müller)
Art: Gebundenes Buch
Erschienen: 2022 (2018)
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-453-27328-3
Masse: 240 S.

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