Ismail Küpeli (Hrsg.)

Kampf um Rojava, Kampf um die Türkei

Klappentext:

Der türkische Staat negiert seit seiner Gründung 1923 die Existenz der kurdischen Bevölkerung in der Türkei und im Nahen Osten. Und selbst heute zielt die türkische Innen- und Aussenpolitik darauf ab, die Kurd:innen weder in der Türkei noch in der Region über politische Macht verfügen zu lassen. Der Krieg in den kurdischen Gebieten der Türkei und die Angriffe der Türkei auf die syrisch-kurdische Autonomieregion Rojava sind Facetten der türkischen Politik, die zum Ziel hat, die Kurd:innen in der gesamten Region zurückzudrängen. Während wir einerseits eine grosse Überschneidung in der gegenwärtigen Politik der AKP-Regierung und ihren Vorgänger:innen erkennen können, ist gleichzeitig in der öffentlichen Debatte der Eindruck vermittelt worden, dass die Kurd:innenpolitik der Türkei in den letzten Jahren sich unvermittelt und unerklärlich mehrfach gewendet hätte. Dabei bleibt unbeachtet, dass der Friedensprozess von der AKP so geführt wurde, dass die Rückkehr des Krieges keine Überraschung ist. Ebenso wird vergessen, dass das "Zuckerbrot" Friedensprozess immer begleitet war von der "Peitsche", nämlich die massive Repression gegen die Kurd:innen und die Androhung eines Krieges.

Rosa Burç, Mercal Çınar, Axel Gehring, Alp Kayserilioğlu, Ismail Küpeli, Kerem Schamberger, Mahir Tokatlı und Michael Wilk richten mit ihren Beiträgen den Blick auf Zusammenhänge, die in der öffentlichen Debatte unterbelichtet bleiben. So werden sowohl die politische und gesellschaftliche Entwicklungen in der Türkei analysiert, wozu selbstverständlich auch eine intensive Debatte um die Frauenbewegung in der Türkei gehört. Ausgehend von der zentralen Bedeutung der "Kurdenfrage" gerät dann die Perspektive auf die andere Seite der nationalstaatlichen Grenzen, nach Rojava. Hier fragen wir einerseits danach, ob Rojava eine Alternative zum Nationalstaat darstellt. Und andererseits betrachten wir die Folgen des Afrin-Krieges sowohl für Rojava als auch für die Türkei selbst.

Über die Autorin / über den Autor:

Ismail Küpeli ist Politikwissenschaftler und Historiker. Er beschäftigt sich seit Jahren mit der politischen Situation in der Türkei, in Rojava und dem Nahen und Mittleren Osten und hat dazu 2015 den Sammelband Kampf um Kobane, Kampf um die Zukunft des Nahen Ostens publiziert. Derzeit schreibt er eine Dissertation über die kurdischen Aufstände in der Türkei der 1920er und 30er Jahre am Institut für Diaspora- und Genozidforschung (Ruhr-Universität Bochum).

Preis: CHF 12.80
Sprache: Deutsch
Art: Broschiertes Buch
Erschienen: 2019
Verlag: edition assemblage
ISBN: 978-3-96042-051-4
Masse: 127 S.

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