Gabriele del Grande

Das Meer zwischen uns

Flucht und Migration in Zeiten der Abschottung

Klappentext:

Der Heilige Augustinus war ein Afrikaner. Was wäre wohl heute aus ihm geworden? Vielleicht hätte man ihn nach Libyen zurückgeschoben. Oder er würde auf See vermisst. Oder man hätte ihn in ein Abschiebungshaftlager gesperrt. Drei Jahre Recherchen, eine atemberaubende Reise zwischen Erinnerungen und Aktualität, von der ersten bis zur letzten Seite spannungsgeladen. Eine Sammlung von Zeugenaussagen und Geschichten, die Geschichte schreiben. Unsere Geschichte.

Auf seiner Reise begegnet Gabriele del Grande bewegenden menschlichen Schicksalen: Mütter, Väter, Ehemänner und -frauen, Geschwister und Freunde, die geliebte Menschen bei der Flucht übers Mittelmeer verloren haben; Menschen, die seit Jahren in Abschiebunshaftzentren und Gefängnissen ohne Kontakt zu ihren Familien eingesperrt sind; und Behörden, die sich keinerlei Schuld am Schicksal dieser Menschen bewusst sind. Del Grande geht bis an seine Grenzen, er deckt Missstände bei Behörden und in den nationalen Gesetzgebungen auf, prangert sie öffentlich an; er versucht, den Inhaftierten und Verfolgten zu helfen, verleiht ihnen eine Stimme. Und doch muss er feststellen, dass sich die Verzweifelten niemals werden aufhalten lassen – auf der Suche nach einer besseren Zukunft auf der anderen Seite des Mittelmeeres.

"Uns Autoren bleiben nur die Worte, um die Realität anzugreifen. Ich habe die Worte meines geliebten Mittelmeers gewählt, dem Meer zwischen uns. Ich habe die Geschichten der Väter aus Annaba und der Paten aus Tunis gewählt. Die Geschichten der Diaspora zweier ehemaliger italienischer Kolonien wie Eritrea und Somalia in Zeiten der Zurückschiebungen nach Libyen. Die Geschichten der Fischer im Kanal von Sizilien. Die Geschichten der 'Italiener', die Italien fortschickt und die der vielen Italiener, die ganz still an den Ausläufern Italiens geboren wurden, auf den marokkanischen Feldern, im Delta des Nil und in den Dörfern Burkina Fasos." Gabriele del Grande

Über die Autorin / über den Autor:

Gabriele del Grande, Toskaner, Reisender, Schriftsteller. Geboren wurde Gabriele del Grande 1982 in Lucca, er studierte in Bologna Orientalistik. Gabriele del Grande schreibt für die Tageszeitung L'Unità und die Agenturen Redattore Sociale und Peacereporter. 2006 gründete er das Beobachtungsportal über die Opfer der Emigration Fortress Europe. Bei infinito edizioni ist 2007 sein erstes Buch zum Thema erschienen: Mamadou va a morire (Mamadous Fahrt in den Tod, deutsche Ausgabe 2008). 2009 hat er bei dem Film Come un uomo sulla terra über die Situation der Flüchtlinge in Libyen mitgewirkt. 2010 wurde Gabriele del Grande für seinen Einsatz mit dem Menschenrechtspreis der Stiftung Pro Asyl ausgezeichnet. "Wer über das Sterben an den Aussengrenzen Europas und Verletzung von Flüchtlingsrechten bereichtet, kommt an ihm nicht vorbei", so Pro Asyl in der Würdigung.

Preis: CHF 21.90
Sprache: Deutsch (aus dem Italienischen von Judith Gleitze)
Art: Taschenbuch
Erschienen: 2011
Verlag: von Loepfer Literaturverlag
ISBN: 978-3-86059-525-1
Masse: 207 S.

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