Janine di Giovanni

Der Morgen als sie uns holten. Berichte aus Syrien

Für ihre Berichte aus Syrien stützt sich Janine di Giovanni auf verschiedene Aufenthalte in Syrien im Jahre 2012 – mal mit der Erlaubnis des Assad-Regimes, mal ohne. Mit diesen Berichten geht es ihr nicht um eine Analyse des Syrienkrieges, weder um dessen Ursachen, noch über dessen Verlauf. Sie will Menschen, die den Preis für diesen Krieg zahlen, eine Stimme geben. Vom Leben im Krieg berichten. Von den gefolterten Männern und den vergewaltigten Frauen, von den Kindern, die nicht mehr in die Schule gehen können. Vom Zusammenbruch jeglicher Normalität, die den Krieg auszeichnet. Und sie ist wütend, dass so etwas geschehen kann. Als Mensch ist sie wütend, so wütend, dass sie sich gar schämt, ein Mensch zu sein. Der Morgen als sie uns holten ist ein aufwühlender Text und lässt einen über so viel Grausamkeit fassungslos. Und doch ist es nötig, die Augen vor diesem Krieg nicht zu verschliessen. Vor allem nicht vor dessen Opfern. cn

Klappentext:

Nada, eine junge Sunnitin, hat Assads Gefängnisse knapp überlebt. Ein Bäcker bleibt trotz Bomben und Drohungen in seiner umkämpften Stadt, um alle zu versorgen. Hussein, ein Student, hat sich entschieden, im Widerstand zu kämpen. Aber auch Anhänger des Assad-Regimes kommen zu Wort. Von ihren und den Schicksalen vieler anderer Frauen und Männern berichtet die erfahrene Kriegsreporterin Janine di Giovanni. Sie erzählt unmittelbar aus dem Inneren des Landes und macht so begreifbar, warum mehr als die Hälfte der syrischen Bevölkerung auf der Flucht ist, und wie aus friedlichen Protesten einer der blutigsten Konflikte unserer Zeit wurde.

"In der Zeit, die ich in Syrien verbrachte, sprach ich mit so vielen Menschen, wie ich konnte, mit Menschen, die die unterschiedlichsten Ziele, Denkweisen und Hintergründe hatten. Ich wollte wissen, wie die Unterstützer Assads die Ereignisse schildern. Und ich wollte die Aussagen derer hören, die unter dem Regime litten." Janine di Giovanni

Über die Autorin / über den Autor:

Janine di Giovanni ist seit über zwanzig Jahren Kriegsreporterin. Nür Newsweek ist sie als Redakteurin zuständig für den Mittleren Osten, zudem schreibt sie für Vanity Fair und die New York Times. Für ihre Reportagen hat sie zahlreiche Auszeichnungen erhalten, u.a. gewann sie den National Magazine Award und den Amnesty Media Award. Für dieses Buch erhielt sie den Courage in Journalism Award. Sie lebt in Paris.

Preis: CHF 30.50
Sprache: Deutsch (aus dem Englischen von Susanne Röckel)
Art: Gebundenes Buch
Erschienen: 2016
Verlag: Fischer
ISBN: 978-3-10-397230-6
Masse: 251 S.

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