Samar Yazbek

Schrei nach Freiheit

Der 2011 von Samar Yazbek verfasste "Bericht aus dem Inneren der syrischen Revolution" ist von Larissa Bender aus dem Arabischen ins Deutsche übersetzt worden und Rafik Schami hat ein Vorwort dazu verfasst. Samar Yazbek beschreibt in tagebuchartigen Einträgen, was 2011 in Syrien passiert: die Gewalt und die Grausamkeit der Regierung, die Shabbiha (vom Geheimdienst organisierte irreguläre Milizen), die Überwachung der Oppositionellen und die Lügen der Regierung. Ein Volk in Geiselhaft. Sie beschreibt auch ihre ganz persönliche Situation: als Alawitin aus einer alten, gut situierten Familie wird sie durch ihre Opposition gegen die Regierung zur Verräterin abgestempelt. Sie wird verhaftet und verhört. Einerseits will sie dokumentieren, beschreiben, der Gerechtigkeit eine Stimme geben; andererseits ist sie den Drohungen an sie und ihre Tochter ausgesetzt. Ein sensibler Text, der eine Ahnung von dem geben kann, dem man in einer solchen Situation ausgesetzt ist. cn

Klappentext:

"Ich glaube nur, was ich mit eigenen Augen sehe" – mit diesem Vorsatz geht die Journalistin und Schriftstellerin Samar Yazbek auf die Strasse, um den Aufstand gegen das Regime Baschar al-Assads – das repressivste in der arabischen Welt – zu beobachten. Daraufhin wird sie von ihrer alawitischen Gemeinschaft, der auch der Präsident angehört, als Verräterin betrachtet. Unerschrocken reist sie weiter durch das Land, stellt Fragen, überprüft Gehörtes, beschreibt Begegnungen – und gerät bald selbst ins Visier des Geheimdienstes. Mehrmals wird sie einvernommen und misshandelt. Als sie erfährt, dass ihr Name auf einer Todesliste steht, flieht sie mit ihrer Tochter ins Ausland. Ihr Bericht reicht vom 25. März bis zum 9. Juli 2011. In eindringlichen, wahrhaftigen Bildern erzählt er von Folter, Verzweiflung und Grauen. Ihr Tagebuch ist eine einzigartige unabhängige Quelle über die syrische Revolution und gibt einen bewegenden und sprachlich brillanten Einblick in das Leben einer Frau, die ihre Menschlichkeit unter keinen Umständen preisgeben will.

Über die Autorin / über den Autor:

Samar Yazbek, geboren 1970, veröffentlichte Romane und Erzählungen. Ihr journalistischer Kampf für Bürger- und Frauenrecht in Syrien machte sie in den Augen ihrer Familie und der alawitischen Gemeinschaft zur Verräterin. Sie wurde vom Geheimdienst verfolgt und massiv eingeschüchtert. Daraufhin floh sie mit ihrer Tochter ins Ausland. 2012 erhielt sie den britischen PEN/Pinter International Price of Courage und in Schweden den Tucholsky-Preis, 2016 wurde sie in Frankreich mit dem Preis für das beste ausländische Sachbuch ausgezeichnet. Seit ihrem Exil reiste Yazbek mehrfach heimlich nach Syrien ein, um die Menschen im Bürgerkrieg zu porträtieren.

Preis: CHF 27.90
Sprache: Deutsch (aus dem Arabischen von Larissa Bender)
Art: Taschenbuch
Erschienen: 2012 (2011)
Verlag: Nagel & Kimche
ISBN: 978-3-312-00531-4
Masse: 216 S.

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